Parkinson: Frühe Diagnose durch Hautbiopsie

ZOU | 09.11.2021

Bei der Parkinson-Krankheit kommt es zu Ablagerungen eines bestimmten Proteins, dem α-Synuclein. Das passiert nicht nur im Gehirn, sondern auch in der Darmschleimhaut und der Haut. In Hautbiopsien lassen sich die Ablagerungen schon viele Jahre vor dem Ausbruch der Erkrankung feststellen.
Mittels einer Gewebeprobe der Haut könnte sich Parkinson schon viele Jahre vor dem Ausbruch der Erkrankung feststellen lassen. image.originalResource.properties.copyright

Schon 20 Jahre vor dem Beginn der typischen Parkinson-Symptome gibt es manchmal frühe Hinweise, die mit dieser Krankheit im Zusammenhang stehen. Die häufigsten Frühsymptome waren laut einer Studie im Fachmagazin „Movement Disorders“ ein veränderter Geruchs- und Geschmackssinn, Sodbrennen, Schluckbeschwerden und Störungen der sexuellen Funktionen. Auch eine Vergrößerung der Prostata und bestimmte Hautpilzerkrankungen treten bei Menschen, die später am Parkinson-Syndrom erkranken, häufiger auf.

In einer anderen Studie wurde in Hautbiopsien nach den für Parkinson typischen Ablagerungen von α-Synuclein gesucht. Das Forschungsteam, deren Studienergebnisse in dem Fachmagazin „JAMA Neurology“ erschienen sind, konnten mithilfe zweier verschiedener Methoden zeigen, dass das Vorkommen dieses Proteins in der Haut mit hoher Genauigkeit eine Parkinson-Krankheit vorhersagen kann.

Auch wenn die Erkrankung nicht heilbar ist, gibt es gewisse Verhaltensweisen, die sich günstig auswirken. Dazu zählen beispielsweise die Ernährung und Sport. „Wenn ein Mensch frühzeitig um die Diagnose weiß, kann er durch eine bewusste Lebensweise Einfluss auf den Verlauf nehmen. Hautbiopsien können so dazu beitragen, um neue krankheitsmodifizierende Therapien zu entwickeln“, sagte Prof. Daniela Berg, Direktorin der Klinik für Neurologie in Kiel.

Quellen: 10.1002/mds.28636, 10.1001/jamaneurol.2020.3311