Parkinson: Verlieren die Hirnzellen Energie?

24.01.2017

Der Auslöser der Parkinson-Erkrankung ist bisher unbekannt. Eine norwegische Studie deutet an, dass die Energieversorgung in den Hirnzellen dabei eine Rolle spielen könnte. Diese Erkenntnis könnte die Suche nach einer möglichen Behandlung voranbringen.
Parkinson-Patienten können ihre Bewegungen häufig nicht mehr richtig kontrollieren. image.originalResource.properties.copyright

Hirnzellen besitzen "Miniatur-Kraftwerke" im Zellkern, die sogenannten Mitochondrien. Die Forscher von der Universität Bergen haben festgestellt, dass in einer Hirnregion, die mit der Parkinson-Erkrankung in Verbindung steht, die Energieversorgung durch die Mitochondrien nicht mehr funktioniert. "Während des Alterns nimmt die Erbsubstanz in den Mitochondrien Schaden. Das lässt ihre Energiegewinnung zusammenbrechen“, sagt der Studienleiter Neurologe Dr. Charalampos Tzoulis. Normalerweise passen sich die Mitochondrien im Gehirn an: Sie gleichen den Funktionsverlust aus, indem sie insgesamt mehr Erbsubstanz produzierten. "Bei Parkinsonkranken funktioniert das jedoch nicht, wodurch ihr Gehirn anfällig für Alterungsprozesse wird“, schlussfolgert der Neurologe.

In der Studie, die im Fachblatt Nature Communications veröffentlicht wurde, hatten die Forscher Gehirnzellen von gesunden Teilnehmern mit denen von Parkinson-Patienten verglichen. Tzoulis glaubt, hier einen grundlegenden Mechanismus gefunden zu haben, der das Gehirn vor dem Altern schützt. „Unsere Entdeckung könnte der Schlüssel für die zukünftige Behandlung sein“, hofft der Neurologe. Parkinson ist eine Erkrankung des Nervensystems, die in den meisten Fällen bei Patienten, die über 55 Jahre alt sind, diagnostiziert wird. Weltweit sind etwa 10 Millionen Menschen an Parkinson erkrankt. Die ersten Symptome sind Zittern, Steifheit und langsame Beweglichkeit von Armen und Beinen.

AW