Risiko für Einschleppen von Ebola gering

22.10.2014

Das Risiko, dass Reisende Ebolafieber aus den von der Epidemie betroffenen Staaten mit nach Deutschland bringen, ist gegenwärtig gering. Von 100 Flugreisenden aus Westafrika hat nur etwa eine Person Deutschland als Ziel. Zudem finden in den betroffenen Ländern Ausreisekontrollen statt.
Von 100 Flugreisenden aus Westafrika hat nur etwa eine Person Deutschland als Ziel. image.originalResource.properties.copyright

Trotz dieser Ausreisekontrollen kann nicht ausgeschlossen werden, dass ein Infizierter in der Zeit zwischen Ansteckung und dem ersten Auftreten von Krankheitszeichen – der sogenannten Inkubationszeit – reist. Es ist deshalb wichtig, beim Auftreten von ersten Krankheitszeichen frühzeitig zu reagieren. Personen, die innerhalb von drei Wochen nach ihrer Rückkehr aus betroffenen Gebieten Krankheitszeichen entwickeln, sollten sich umgehend telefonisch bei einem Arzt melden.

In der Zeit zwischen den ersten Symptomen und der Isolierung eines Erkrankten, könnten weitere Personen in dessen engem Umfeld angesteckt werden. Ist der Infektionsfall erkannt, kann eine Weiterverbreitung verhindert werden, indem man den Patienten isoliert und die Kontaktpersonen feststellt und beobachtet. Entwickeln die Kontaktpersonen Symptome, wird ebenfalls dafür Sorge getragen, dass keine weiteren Personen angesteckt werden.

Eine solche Eingrenzung des Ebolavirus ist möglich, weil …

  • … in Deutschland mit dem öffentlichen Gesundheitsdienst Strukturen existieren, die diese Aufgaben übernehmen und die erforderlichen Maßnahmen anordnen,
  • … Ebolaviren durch direkten Kontakt mit Erkrankten und Körperflüssigkeiten und nicht durch die Luft übertragen werden und
  • … ein Ebolavirus-Infizierter erst ansteckend ist, wenn er Symptome hat.

Eine Weiterverbreitung des Ebolavirus in der hiesigen Bevölkerung ist daher praktisch auszuschließen, auch für den Fall, dass es zu einer Einschleppung des Virus nach Deutschland kommen sollte.

RKI/IW