Sanfte Ernährungsumstellung schont die Umwelt

ZOU | 07.03.2024

Wer klimafreundlich essen möchte, muss seine Ernährungsgewohnheiten gar nicht radikal ändern: Laut einer Untersuchung schrumpft der ernährungsbedingte CO2-Fußabdruck bereits deutlich, wenn man den Fleischkonsum drosselt. Positiver Nebeneffekt: Die Lebenserwartung steigt dadurch.
Es muss nicht ausschließlich Salat sein. Schon kleine Justierungen beim Fleischkonsum helfen, den CO2-Fußabdruck deutlich zu verkleinern. image.originalResource.properties.copyright

Berechnungen zufolge sinkt der ernährungsbedingte CO2-Ausstoß einer Person um 25 Prozent, wenn sie die Hälfte ihres Konsums von rotem und verarbeitetem Fleisch durch pflanzliche Proteine ersetzt. Das zeigt eine Untersuchung in der Fachzeitschrift „Nature Food“. Der Umstieg auf Milchersatzprodukte bringt dagegen nur eine Reduzierung von bis zu 5 Prozent. Milchprodukte und Fleisch sind die Hauptverursacher für ernährungsbedingte Treibhausgasemissionen.

„Wir zeigen, dass positive Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Planet nicht zwangsläufig umfassende Ernährungsumstellungen erfordern, wie z. B. restriktive Ernährungsgewohnheiten oder den vollständigen Ausschluss bestimmter Lebensmittelgruppen. Dies können schon einfache Teilsubstitutionen insbesondere von rotem und verarbeitetem Fleisch durch pflanzliche Proteine erreichen“ sagte Dr. Olivia Auclair von der kanadischen McGill Universität.

Zudem ist der Umstieg gesund, insbesondere für Männer: Eine Ernährung mit einem hohen Anteil tierischer Produkte erhöht das Risiko für Herzerkrankungen, Diabetes und bestimmte Krebsarten. Wer die Hälfte an rotem und verarbeitetem Fleisch durch pflanzliche Proteine ersetzt, könnte fast neun Monate länger leben, weil das Risiko für chronische Krankheiten geringer ist, schätzen die Forschenden. Dabei gewinnen Männer etwa doppelt so viel an Lebenserwartung hinzu wie Frauen. Der teilweise Ersatz von Milchprodukten durch pflanzliche Alternativen wirkt sich weniger deutlich auf die Lebenserwartung aus, hat aber einen entscheidenden Nachteil: Das Risiko für einen Calciummangel steigt um bis zu 14 Prozent.

Quelle: DOI 10.1038/s43016-024-00925-y