Schilddrüse: Schon leichte Überfunktion schadet dem Herz

28.11.2012

Im Vergleich zu Menschen, bei denen die Schilddrüse normal funktioniert, kann eine Schilddrüsenüberfunktion das Risiko für Vorhofflimmern, eine der häufigsten Herzrhythmusstörungen, erhöhen. Dies berichten dänische Forscher online in der Zeitschrift British Medical Journal (BMJ).
Etwa eine von 100 Frauen entwickelt irgendwann in ihrem Leben eine Schilddrüsenüberfunktion. image.originalResource.properties.copyright

Die Forscher hatten zwischen den Jahren 2000 und 2010 bei knapp 600.000 Patienten in Kopenhagen untersucht, ob sich ein Zusammenhang zwischen einer Über- beziehungsweise Unterfunktion der Schilddrüse und Vorhofflimmern feststellen ließ. Das Ergebnis: Schon bei einer leichten Überfunktion, einer sogenannten subklinischen Schilddrüsenüberfunktion, hatten Patienten ein um 30 Prozent erhöhtes Risiko für Vorhofflimmern. Bei Patienten mit einer hohen, aber noch im Normbereich liegenden Funktion der Schilddrüse war das Risiko um 12 Prozent erhöht. Eine Unterfunktion ging im Gegensatz dazu mit einem geringeren Risiko für Vorhofflimmern einher.

Man gehe davon aus, dass etwa eine von 100 Frauen und einer von 1.000 Männern irgendwann im Leben eine Schilddrüsenüberfunktion entwickeln, schreiben die Forscher. Von einer Überfunktion sprechen Mediziner dann, wenn die Schilddrüse zu große Mengen an Schilddrüsenhormonen produziert, wodurch viele Funktionen des Körpers beschleunigt werden. Im Blut lässt sich eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse oft an dem Wert für das Schilddrüsen-stimulierende Hormon (TSH) erkennen: Arbeitet die Schilddrüse von sich aus auf Hochtouren, produziert der Körper geringere Mengen dieses Hormons. Ein hoher TSH-Wert spricht dagegen für eine Unterfunktion der Schilddrüse.

HH