Schützt Handdesinfektionsmittel vor Grippeviren?

23.09.2019

Normalerweise soll das gründliche Abreiben der Hände mit Desinfektionsmittel einen zuverlässigen Schutz vor Grippeviren bieten. Laut neuen Studienergebnissen tötet dies Grippeviren aber nicht wie angenommen vollständig ab: Sobald Speichel und Schleim im Spiel sind, ist das Händewaschen mit antiseptischer Seife effektiver.
Desinfektionsmittel für die Hände reicht nicht immer aus, um Grippeviren vollständig abzutöten. image.originalResource.properties.copyright

Um die Übertragung von Grippeviren zu vermeiden, wird häufig empfohlen, die Hände für 15 bis 30 Sekunden mit Desinfektionsmittel einzureiben. Japanischen Forschern zufolge könnte diese Maßnahme jedoch nicht ausreichen: Sie berichten, dass Influenza-Viren in feuchtem Schleim oder Speichel infizierter Patienten auch nach zweiminütigem Gebrauch von Handdesinfektionsmittel noch infektiös waren. Die Konsistenz von Schleim oder Speichel verhinderte, dass das Ethanol des Desinfektionsmittels die Viren erreichte und deaktivierte. Um sie vollständig unschädlich zu machen, waren fast vier Minuten Einwirkzeit erforderlich. Waren Schleim oder Speichel jedoch bereits eingetrocknet, funktionierte die Händedesinfektion wie gewohnt und inaktivierte die Viren innerhalb von 30 Sekunden. Dies berichten die Wissenschaftler im Fachblatt mSphere.

Dr. Ryohei Hirose von der Präfekturalen Medizinischen Universität in Kyōto sagte: „Bis der Schleim vollständig getrocknet ist, kann ansteckendes Influenza A-Virus an Händen und Fingern verbleiben, selbst nach Abreiben der Hände mit Desinfektionsmittel.“ Dies könne dazu führen, dass Viren von einem zum nächsten Patienten verschleppt werden. Die Forscher haben jedoch eine Alternative parat: die Hände mit einer antiseptischen Seife waschen. Diese Maßnahme inaktivierte die Viren innerhalb von 30 Sekunden, unabhängig davon, ob der Schleim nass oder getrocknet war.

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ZOU