Schwarztee-Trinker erkranken seltener an Diabetes

08.11.2012

Grüner Tee ist gesund? Schwarzer auch! So lässt sich eine Studie europäischer Wissenschaftler interpretieren, die in der Zeitschrift BMJ Open veröffentlicht wurde. Ihr Ergebnis: In Ländern, in denen große Mengen an schwarzem Tee getrunken werden, leiden weniger Menschen unter der Zuckerkrankheit Typ-2-Diabetes.
Schwarzer Tee schmeckt gut und hat verborgene Gesundheitswirkungen. image.originalResource.properties.copyright

Die Forscher hatten für ihre Analyse Gesundheitsdaten aus 50 verschiedenen Ländern aller Kontinente mit Erhebungen zum Konsum von schwarzem Tee kombiniert. Mit jährlich über zwei Kilogramm Schwarztee pro Kopf führte Irland die Rangliste der Teetrinker an, dicht gefolgt von Großbritannien und der Türkei. Die Schlusslichter waren Süd-Korea, Brasilien, China, Marokko und Mexiko. Diese Daten wurden gemeinsam mit Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Vorkommen von Infektionen, Erkrankungen der Atemwege, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Krebs und Diabetes in den entsprechenden Ländern mathematisch analysiert. Einen Zusammenhang fanden die Forscher nur für schwarzen Tee und Diabetes.

Die Ergebnisse stehen den Forschern zufolge im Einklang mit früheren biologischen, physiologischen und ökologischen Studien, die das Potenzial von schwarzem Tee bei Zuckerkrankheit und Übergewicht untersucht hatten. Nicht nur grüner, sondern auch schwarzer Tee habe gesunde Inhaltstoffe: Durch Gärungsprozesse, die grünen Tee schwarz machen, entstünden eine Reihe komplexer Flavonoide, wie Theaflavine und Thearubigin, denen positive Effekte auf die Gesundheit zugeschrieben werden, so die Wissenschaftler.

Die Forscher räumen allerdings auch Vorbehalte ein. Nur weil ein Zusammenhang zwischen schwarzem Tee und einem geringeren Vorkommen von Diabetes auf Bevölkerungsebene bestehe, müsse dies nicht zwingend auch auf individueller Basis zutreffen. Zudem bedeute ein Zusammenhang nicht, dass das eine durch das andere verursacht werde, schränken sie ein. Darüber hinaus müsse man bedenken, dass viele unterschiedliche Faktoren für den weltweiten Anstieg von Diabetes verantwortlich seien.

hh