Schwellung der Lymphknoten und -bahnen

24.05.2011

In den Lymphknoten findet ein Teil der Immunabwehrreaktionen statt. Abwehrzellen und Abwehrstoffe werden produziert. Als Folge dieser Reaktion auf eine Infektion können die Lymphgewebe stark anschwellen.

Was ist das? - Definition
In den Lymphknoten findet ein Teil der Immunabwehrreaktionen statt. Abwehrzellen und Abwehrstoffe werden produziert. Als Folge dieser Reaktion auf eine Infektion können die Lymphgewebe stark anschwellen.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen

  • Lymphadenitis
  • Lymphangitis
  • Lymphadenopathie

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Schwellungen der Lymphknoten treten häufig bei akuten oder chronischen Entzündungen auf. Zum Lymphsystem gehören neben den 600 bis 700 Lymphknoten auch Lymphgefäße, die Milz und weitere Lymphgewebe, etwa am Darm oder der Lunge. Große Ansammlungen an Lymphknoten finden sich in der Achsel, im Hals, dem Bauchraum und der Leistengegend. Ihre gemeinsame Hauptaufgabe ist die Abwehr von Krankheitserregern als elementarer Bestandteil des menschlichen Immunsystems.
Die Lymphgefäße stellen den Zufluss zu den Lymphknoten dar. Ihre Hauptfunktion ist aber die Drainage von Gewebswasser in den Körperkreislauf, vor allem Fettbestandteile.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Je nach Eingangspforte und Ort der Entzündung kann es zu unterschiedlichen Symptomen kommen. Typisch bei allen Entzündungen sind:

  • allgemeine Beeinträchtigung
  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit
  • Fieber und Schwitzen
  • Schmerzen

Entzündungen des Mund- und Rachenraumes verursachen:

  • Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und kloßige Sprache
  • geschwollene, schmerzhafte Halslymphknoten

Entzündungen der Lymphgefäße führen zu:

  • Schwellungen
  • streifenförmiger Rötung und zu
  • geschwollenen Lymphknoten im Abflussgebiet des betroffenen Lymphgefäßes
  • eventuell eingeschränkter Beweglichkeit

Die Schwellung von Lymphgewebe im Bauchraum kann vor allem bei Kindern zu:

  • starken Bauchschmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen oder sogar zum
  • Darmverschluss führen.


Was kann dahinter stecken? - Mögliche Krankheitsbilder
Typischerweise kommt es bei allen Entzündungen als Reaktion zu Lymphknotenschwellung. Bei folgenden Krankheiten kommt es oftmals zu ausgeprägten Lymphknotenschwellung:

  • Eindrucksvoll kann die Schwellung der Lymphknoten bei infektiöser Mononukleose (Pfeiffersches Drüsenfieber) sein, einer Infektion durch das Epstein-Barr-Virus. Sie ist gekennzeichnet durch grippeähnliche Symptome und eiterbelegte, geschwollene Rachenmandeln (Tonsillen).
  • Bei Toxoplasmose kann es zur chronischen Lymphknotenschwellung kommen. Die Ansteckung durch den Parasiten Toxoplasma gondii wird oftmals gar nicht bemerkt, in Zeiten schwacher Immunabwehr kann die Ansteckung aber zum Vorschein treten.
  • Neben diesen Infektionen können schmerzlose Lymphknotenschwellungen auch bei bösartigen Erkrankungen vorkommen.

Bestehen Lympknotenschwellungen länger als vier Wochen, sollte durch eine Gewebeprobe und Untersuchung des Lymphknotengewebes nach der Ursache gesucht werden.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps
Durch Entzündungen kann der Lymphabfluss gestört werden. Das kann zum Lymphstau führen, der groteske Ausmaße annehmen kann. Manuelle Lymphdrainage, thermische Therapie und Bewegung beugen dem vor und können den Lymphabfluss anregen.
Bei Schwellung der Lymphknoten im Hals verschafft Eis meist Linderung.
Zusätzlich können Schmerzmittel eingesetzt werden, die eventuell auch das Fieber senken können. Arzt oder Apotheker stehen zur Beratung gerne zur Verfügung.
Oft verschwinden mit dem Krankheitsgefühl auch die Symptome. Bei schwerer Krankheit oder längerem Verlauf sollten Sie jedoch unbedingt zum Arzt gehen!

Bearbeitungsstand: 30.07.2012

Quellenangabe:
Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.