Selbstmitgefühl senkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

ZOU | 25.12.2021

Sich selbst gegenüber freundlich und achtsam zu sein, hat messbare Vorteile: Frauen mittleren Alters, die sich selbst Mitgefühl entgegenbrachten, hatten in einer Studie ein geringeres Risiko, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu entwickeln. Das galt sogar unabhängig von anderen üblichen Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Insulinresistenz und einem erhöhten Cholesterinspiegel.
Mitfühlend und achtsam mit sich selbst umgehen: Das tut nicht nur der Psyche gut, sondern offenbar auch der körperlichen Gesundheit. image.originalResource.properties.copyright

Frauen, die ihr Selbstmitgefühl auf einer Skala höher bewerteten, hatten in der Studie gesündere Blutgefäße: Ihre Halsschlagadern hatten dünnere Wände und weniger Ansammlungen von Plaque. Über Jahre hinweg bekamen sie seltener Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkte und Schlaganfälle. Dieser Effekt war auch noch zu beobachten, wenn die Forscher andere Faktoren einbezogen, die die Ergebnisse von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beeinflussen könnten, beispielsweise körperliche Aktivität, Rauchen und depressive Symptome.

„Diese Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig es ist, Freundlichkeit und Mitgefühl zu üben, insbesondere sich selbst gegenüber. Wir durchleben außerordentlich stressige Zeiten, und unsere Forschung legt nahe, dass Selbstmitgefühl sowohl für unsere geistige als auch für unsere körperliche Gesundheit unerlässlich ist“, sagte Prof. Rebecca Thurston von der Universität Pittsburgh.

Achtsamkeit und Selbstmitgefühl werden häufig empfohlen, um chronischen Stress zu bewältigen. Auch bei der Behandlung von Angstzuständen, Reizbarkeit und leichten Depressionen sind diese Techniken nachweislich hilfreich.

Untersuchungen auf der ganzen Welt zeigen, dass Frauen von der sich hinziehenden Pandemie besonders betroffen sind – sie kümmern sich um Kinder und ältere Verwandte und oft auch als Pflegekräfte um andere Erwachsene.

Quelle: DOI 10.1037/hea0001137