"Shades of Grey"-Leserinnen leben riskanter
25.08.2014
Forscher der Michigan State University, USA, hatten mehr als 650 Frauen, im Alter zwischen 18 und 24 Jahren untersucht. Im Vergleich zu Nicht-Leserinnen wiesen Studienteilnehmerinnen, die das erste Buch gelesen hatten, eher Essstörungen auf und neigten dazu, einen Partner zu haben, der einen rauen Ton an den Tag legt. "Shades of Grey"-Leserinnen hatten demnach eine um 25 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, einen Partner zu haben, der sie anschrie oder beschimpfte, und eine um 34 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, einen Partner zu akzeptieren, der sie kontrolliert. Außerdem war es um 75 Prozent wahrscheinlicher, dass sie bereits Abnehmpillen und andere -helfer ausprobiert oder einmal für mehr als 24 Stunden nichts gegessen hatten. Bei jungen Frauen, die sogar alle drei Bände gelesen hatten, stieg zudem das Risiko, dass sie sich zu Alkoholexzessen und Sex mit verschiedenen Partnern hinreißen ließen.
"Die Studie unterscheidet dabei nicht, ob die Frauen vor oder erst nach dem Lesen der Bücher angefangen haben, ihre Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Ein Problem ist es aber so oder so", sagt die Studienleiterin Professor Amy Bonomi. Hätten die Frauen die schädlichen Verhaltensweisen vor dem Lesen der Bücher noch nicht gezeigt, so sei es möglich, dass das Lesen sie ausgelöst habe. Litten die Frauen bereits unter Essstörungen, würden sie durch "Shades of Grey" in ihrem Fehlverhalten noch weiter bestärkt, befürchtet Bonomi. "Es ist jedoch nicht Sinn und Zweck der Studie, solche Bücher zu verbieten", sagt sie. Vielmehr sei es wichtig, dass Frauen begreifen was sie in einer missbräuchlichen Beziehung aufs Spiel setzen.
JW/FH