Stoffwechsel-Medikamente lindern psychische Erkrankungen

14.01.2019

Laut einer großen schwedischen Studie könnten Medikamente, die gegen Bluthochdruck, Diabetes oder zu hohe Cholesterin-Werte verordnet werden, auch bei psychischen Erkrankungen wie Schizophrenie, bipolaren Störungen oder Psychosen helfen: Patienten, die diese Medikamente einnahmen, benötigten weniger Krankenhausaufenthalte aufgrund psychiatrischer Symptome und verletzten sich seltener selbst.
Wer Blutdruck- oder Diabetesmedikamente einnimmt, profitiert eventuell von positiven Nebenwirkungen. image.originalResource.properties.copyright

Bei den Medikamenten handelte es sich um Bluthochdruckmittel aus der Gruppe der Calciumkanalblocker wie <link https: www.aponet.de wissen arzneimitteldatenbank suchergebnis verapamil.html>Verapamil oder <link https: www.aponet.de wissen arzneimitteldatenbank suchergebnis nifedipin.html>Nifedipin, Cholesterinsenker aus der Gruppe der Statine und Diabetesmittel aus der Gruppe der Biguanide, z.B. <link https: www.aponet.de wissen arzneimitteldatenbank suchergebnis metformin.html>Metformin. Wissenschaftler des schwedischen Karolinska-Institutes und der Universität Hong Kong stellten fest, dass es bei psychisch erkrankten Patienten, die diese Arzneimittel einnahmen, seltener zu Selbstverletzungen oder psychiatrisch bedingten Krankenhauseinweisungen kam.

Dr. Joseph Hayes von der Psychiatrischen Abteilung des University College London sagt: „Da diese Medikamente häufig verwendet werden und den Ärzten wohlbekannt sind, sollten sie als potenzielle Mittel für psychiatrische Symptome weiter untersucht werden. Alle drei untersuchten Arzneimittelgruppen sind weltweit zugelassen, werden häufig verwendet, sind billige und relativ sichere Medikamente. Daher sind sie ideale Kandidaten für eine erweiterte Anwendung.“

Für die Studie wurden Daten von 142.691 Personen mit schweren psychischen Erkrankungen, die Medikamente gegen Bluthochdruck, Diabetes oder zu hohe Cholesterin-Werte einnahmen, ausgewertet. Die untersuchten Medikamente haben bekanntermaßen Effekte auf das zentrale Nervensystem, jedoch ist der Wirkungsmechanismus noch nicht geklärt.

ZOU