Stress im Job und Schlafstörungen ernst nehmen

30.04.2019

Arbeitsstress und schlechter Schlaf erhöhen bei Mitarbeitern mit Bluthochdruck das Risiko für Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Störungen um das Dreifache. Das zeigt eine neue Studie, die im European Journal of Preventive Cardiology veröffentlicht wurde. Forscher raten Betroffenen dringend dazu, Strategien für das Stressmanagement zu erlernen und Schlafstörungen behandeln zu lassen.
Wer viel Stress bei der Arbeit hat und gleichzeitig schlecht schläft, hat ein hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. image.originalResource.properties.copyright

Unter 1.959 Arbeitern im Alter zwischen 25 und 65 Jahren mit Bluthochdruck, jedoch ohne Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes, wurde ein Vergleich vorgenommen: Gegenüber Menschen ohne Arbeitsstress und mit gutem Schlaf hatten Personen mit beiden Risikofaktoren eine dreimal höhere Wahrscheinlichkeit, vorzeitig an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben. Bei Menschen mit Arbeitsstress allein war das Risiko 1,6-fach höher, bei Personen nur mit schlechtem Schlaf um Faktor 1,8.

Professor Karl-Heinz Ladwig von der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität München sagt: „Schlaf sollte eine Zeit zum Erholen, Entspannen und Energiesammeln sein. Wenn Sie bei der Arbeit Stress haben, hilft Schlaf, sich zu erholen. Leider gehen schlechter Schlaf und beruflicher Stress oft miteinander einher, und in Kombination mit Bluthochdruck ist der Effekt noch schädlicher.“

Ladwig rät zu Stressmanagement, das etwa Entspannungsübungen, eine gesunde Lebensweise (Nichtrauchen, körperliche Bewegung, evtl. eine Gewichtsabnahme), soziale Kontakte und Techniken zur Bewältigung von Stress und Angst zu Hause und bei der Arbeit beinhaltet. Zu einem guten Schlaf können regelmäßige Schlaf- und Wachzeiten sowie Entspannungstraining beitragen, gegebenenfalls auch spezielle Therapien.

ZOU