Trockene Haut: Winter strapaziert die Hautbarriere

08.03.2018

Warum leiden viele Menschen im Winter unter einem Neurodermitis-Schub oder unter trockener Haut? Eine neue im Fachblatt British Journal of Dermatology erschienene Studie könnte zur Klärung dieser Frage beitragen.
In der kalten Jahreszeit braucht die Haut besonders intensive Pflege. image.originalResource.properties.copyright

Im Winter steigt das Risiko für Hautprobleme: Sowohl Kinder als auch Erwachsene bekommen rote Wangen und manche entwickeln sogar permanente Hautprobleme wie Ekzeme oder Rosacea, sagt Studienautor Dr. Jacob Thyssen von der Universität Kopenhagen in Dänemark. Wie aus Hauttests von 80 Erwachsenen hervorging, veränderte sich zwischen Winter und Sommer die Menge an Abbauprodukten des Proteins Filaggrin, einem wichtigen Eiweißstoff der Hautbarriere, auf Wangen und Händen. Darüber hinaus fanden die Forscher Veränderungen in der Beschaffenheit der Corneozyten, das sind abgestorbene Zellen im Bereich der obersten Hautschicht. Die Studie zeige somit deutlich, dass die Hautbarriere von saisonalen Veränderungen beeinflusst wird. Die Empfehlung der Studienautoren für Betroffen lautet: Die Haut im Winter unbedingt mit feuchtigkeitsspendenden und rückfettenden Produkten eincremen und schützen. In der Apotheke können sich Kunden ausführlich dazu beraten lassen.

„Wir wissen bereits, dass Feuchtigkeit die Textur der Haut beeinflussen kann und Auswirkungen auf Hautkrankheiten wie Neurodermitis hat - und die Luftfeuchtigkeit schwankt je nach Jahreszeit“, sagt Nina Goad von der British Association of Dermatologists. Im Winter können sich schnelle Temperaturwechsel - beheizte Innenräume einerseits, die Kälte im Freien andererseits - auf die feinen Blutgefäße unter der Hautoberfläche auswirken. Auch langanhaltendes nasses Wetter könne die Barrierefunktion der Haut beeinträchtigen. „Die Ergebnisse sind interessant, da sie neue Erkenntnisse über weitere Gründe für saisonale Hautveränderungen auf zellulärer Ebene liefert“, sagt Goad.

HH