Unordentliche Schreibtische fördern Kreativität

07.08.2013

Was ist besser: Ein schöner, ordentlich aufgeräumter Arbeitsplatz oder ein Schreibtisch auf dem das Chaos regiert? Viele Chefs würden wahrscheinlich für ersteres plädieren. Doch US-amerikanische Psychologen konnten jetzt zeigen, dass beide Varianten ihre guten Seiten haben.
Sitzen Mitarbeiter an einem chaotischen Arbeitsplatz, sind sie zwar weniger großzügig und ernähren sich ungesünder. Dafür scheinen sie kreativer zu sein. image.originalResource.properties.copyright

Demnach fördert das Arbeiten an einem sauberen und ordentlichen Schreibtisch positive Verhaltensweisen wie gesunde Ernährung, Großzügigkeit und eine gewisse Beständigkeit. Unordnung dagegen scheine das kreative Denken zu fördern und neue Ideen zu stimulieren, berichten die Forscher im Fachblatt Psychological Science.

Sie hatten in einem ersten Experiment Studienteilnehmern gebeten, einen Fragebogen auszufüllen. Eine Gruppe tat dies in einem sauberen, ordentlichen Arbeitsraum, während anderen ein ungepflegtes Büro mit herumliegendem Papier und verstreutem Büromaterial zur Verfügung gestellt wurde. Anschließend erhielten die Testpersonen die Möglichkeit, etwas für einen guten Zweck zu spenden. Zudem durften sie sich beim Verlassen des Büros entweder einen Schokoriegel oder einen Apfel mitnehmen. Wie erwartet spendeten Personen in dem aufgeräumten Büro mehr ihres eigenen Geldes und griffen eher zum Apfel als Versuchsteilnehmer, die den Fragebogen im unordentlichen Arbeitsraum bearbeitet hatten.

In einem anderen Experiment sollten sich die Teilnehmer neue Verwendungsmöglichkeiten für Tischtennisbälle überlegen. Zwar hatten alle Testpersonen ähnlich viele Ideen, doch wurden die von Teilnehmern aus unordentlichen Räumen von einer unvoreingenommenen Jury als interessanter und kreativer bewertet, berichten die Wissenschaftler. Hatten sie die Wahl zwischen einem neuen und einem etablierten Produkt, wählten sie bevorzugt das neue. Dies deute darauf hin, dass Menschen in einer unordentlichen Umgebung eher bereit seien, sich von Konventionellem zu lösen und neue Wege zu beschreiten, so die Psychologen.

HH