Vaters Überstunden machen Söhne aggressiv

22.08.2013

Dass Eltern, oftmals Väter, extrem lang arbeiten, ist in vielen Familien an der Tagesordnung und nicht immer zu vermeiden. Wo es möglich ist, sollten Väter darüber nachdenken, die Arbeitszeit einzuschränken, nicht zuletzt wegen ihrer Kinder. Besonders auf Söhne scheint die Abwesenheit des Vaters negativ abzufärben.
Wer oft noch abends im Büro sitzt, schadet damit seinen Söhnen. image.originalResource.properties.copyright

Dies geht aus einer deutsch-australischen Studie hervor: So waren Söhne, deren Väter 55 Stunden oder mehr pro Woche arbeiteten, deutlich häufiger verhaltensauffällig oder aggressiv als Söhne, deren Väter weniger lang arbeiteten. Für Mädchen galt dies interessanterweise nicht. Bei Müttern zeigte sich ein solcher Trend weder für Töchter noch für Söhne. Allerdings gab es auch nur wenige Mütter mit extrem langen Arbeitszeiten – zu wenige, um eine konkrete Aussage treffen zu können.

Für die Langzeitstudie hatte Jianghong Li vom Wissenschaftszentrum Berlin gemeinsam mit australischen Kollegen Daten von mehr als 1.400 australischen Kindern gesammelt und ausgewertet, einmal im Alter von fünf, von acht und von zehn. Schon bei fünf Jahre alten Söhnen arbeitet fast jeder fünfte Vater 55 Stunden und mehr pro Woche. Etwas mehr waren es, wenn die Söhne das Alter von acht Jahren erreicht hatten. Nicht nur in Australien arbeiten Eltern zum Teil sehr lang. So weisen die Forscher darauf hin, auch in Deutschland 15 Prozent der Väter von Kindern im Alter von drei bis vier Jahren 55 Stunden und mehr arbeiten, wie aus Zahlenerhebungen hervorgehe.

HH