Verdauungstrakt: weniger Krebs durch ASS

17.04.2020

In der führenden Fachzeitschrift „Annals of Oncology“ ist die bislang größte und umfassendste Analyse des Zusammenhangs zwischen Acetylsalicylsäure (ASS) und Krebs des Verdauungstraktes erschienen. Darin schildern Wissenschaftler, dass unter Einnahme von ASS seltener Krebs der Verdauungsorgane auftritt, darunter auch sehr gefährliche Krebsarten wie Bauchspeicheldrüsen- und Leberkrebs.
Viele Menschen nehmen Mittel mit ASS gegen Kopfschmerzen oder zur Blutverdünnung ein. image.originalResource.properties.copyright

In insgesamt 113 Beobachtungsstudien verringerte sich das Risiko für Krebsarten der Verdauungsorgane zwischen 22 und 39 Prozent – bei regelmäßiger Anwendung von mindestens einer oder zwei Tabletten <link https: www.aponet.de wissen arzneimitteldatenbank suchergebnis>ASS pro Woche. Neben Darmkrebs wurden auch Krebserkrankungen von Kopf und Hals, Speiseröhre, Magen, Leber, Bauchspeicheldrüse, Gallenblase und -wegen untersucht. Mit Ausnahme von Kopf- und Halskrebs wurde bei allen Krebsformen ein verringertes Risiko unter Einnahme von ASS beobachtet.

Es zeigte sich, dass die Dosis einen Einfluss auf das Krebsrisiko hatte: Im Vergleich zu Personen, die kein ASS einnahmen, war es bei 75 bis 100 Milligramm ASS pro Tag um zehn Prozent verringert und bei 325 Milligramm täglich um 35 Prozent. Die langfristige Einnahme schien sich ebenfalls positiv auszuwirken: Nach einem Jahr um war das Risiko um vier, nach drei Jahren um elf, nach fünf Jahren um 19 und nach zehn Jahren um 29 Prozent verringert.

Der Studienleiter Prof. Dr. Carlo La Vecchia von der Medizinischen Fakultät der Universität Mailand sagte: „In der EU werden für 2020 etwa 175.000 Todesfälle durch Darmkrebs prognostiziert, davon etwa 100.000 bei Personen zwischen 50 und 74 Jahren. Wenn der regelmäßige Einsatz von ASS in dieser Altersgruppe von 25 auf 50 Prozent stiege, könnten 5.000 bis 7.000 Todesfälle durch Darmkrebs und 12.000 bis 18.000 Neuerkrankungen vermieden werden.“

ASS sollte aber nur nach Rücksprache mit einem Arzt regelmäßig eingenommen werden, denn es ist nicht frei von Nebenwirkungen. Besonders die Gefahr von Magenblutungen nimmt mit höheren Dosen zu.

ZOU