Viel Üben macht noch lange keinen Meister

21.05.2013

"Übung macht den Meister", lautet ein viel zitierter Spruch, der einen daran erinnern soll, dass man den Schlüssel zum Erfolg in den eigenen Händen hält. Dass dies so nicht stimmen kann, hat sicher schon jeder vermutet, der trotz aller Anstrengung mit seinem Können nie einen Blumentopf gewinnen konnte.
Übung ist nötig, aber nur ein Teil des Erfolgsrezepts, wenn man beim Schach oder anderen Disziplinen erfolgreich sein möchte. image.originalResource.properties.copyright

Forscher um den US-amerikanischen Psychologen Zach Hambrick von der Michigan State University konnten dies jetzt bestätigen. Mit häufigem Üben alleine sei nicht zu erklären, warum die Fertigkeiten, die manche Menschen beim Schach spielen oder Musizieren erreichen, so weit auseinanderklaffen, schreiben die Forscher in der Fachzeitschrift Intelligence. Mit anderen Worten brauche es mehr als harte Arbeit, um im Schach oder in der Musik zu einer Koryphäe zu werden. "Zwar ist regelmäßiges Üben in der Tat wichtig, um mit seinen Fertigkeiten ein Elite-Niveau zu erreichen. Doch zeigt unsere Studie, dass dies allein nicht reicht", so Hambrick.

Die Forscher hatten 14 Studien mit Schachspielern und Musikern analysiert. Sie fanden heraus, dass das Üben nur ein Drittel der unterschiedlichen Fertigkeiten, die sich beim Spielen zeigten, erklären konnte. Und der Rest? Basierend auf bestehenden Forschungsarbeiten, könnten Faktoren wie Intelligenz, angeborene Fähigkeiten oder das Alter, in dem jemand eine bestimmte Aktivität beginnt, die Unterschiede erklären, so Hambrick. Eine vorhergehende Studie des Psychologen deutet zudem darauf hin, dass die Kapazität des Arbeitsgedächtnisses, die eng mit der allgemeinen Intelligenz zusammenhänge, in manchen Fällen das Zünglein an der Waage sei, das zwischen gut und genial entscheide.

hh