Was Apotheken für chronisch kranke Patienten tun können

ABDA/NK | 18.11.2022

Chronisch Erkrankte mit Arzneimitteln zu versorgen - das ist einer der Schwerpunkte in der Apotheke vor Ort. Um ihre Versorgung zu verbessern, bieten viele Apotheken seit einigen Monaten verschiedene pharmazeutische Dienstleistungen (pDL) an. Eine dieser Leistungen richtet sich an Patienten, die dauerhaft fünf oder mehr Arzneimittel einnehmen.
Patienten, die mehrere Medikamente einnehmen, können sich in der Apotheke vor Ort zu möglichen Wechselwirkungen und anderen Arzneimittel-bezogenen Risiken beraten lassen. image.originalResource.properties.copyright

Bei der sogenannten „Erweiterten Medikationsberatung bei Polypharmazie“ schauen sich die Apotheker die individuelle Medikation des Patienten sehr genau an. Wenn sie dabei Arzneimittel-bezogene Probleme finden, suchen sie nach Lösungen – wenn die Patienten einverstanden sind, auch gemeinsam mit dem behandelnden Arzt. Davon profitieren die Patienten unmittelbar, erklärt Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e.V.

Ein Beispiel dafür sei, wenn ein früher sinnvolles Arzneimittel aktuell nicht mehr oder nur noch in geringerer Dosierung empfehlenswert ist – zum Beispiel wegen des gestiegenen Lebensalters. Als Beispiele nennt Overwiening Anticholinergika. Diese Medikamente werden unter anderem gegen Harninkontinenz oder Parkinson eingesetzt, können im hohen Alter aber das Demenzrisiko erhöhen.  Overwiening: „Niemand sollte seine Arzneimittel eigenmächtig absetzen oder die Dosis reduzieren. Deshalb bei Problemen immer zuerst mit der Apothekerin oder dem Apotheker sprechen.“ 

Mehr Informationen zu den neuen pharmazeutischen Dienstleistungen gibt es hier.