Wechseljahrsbeschwerden dauern oft mehr als sieben Jahre an

16.02.2015

Hitzewallungen und Schweißausbrüche zählen zu den Begleiterscheinungen der Wechseljahre. Doch obwohl viele Frauen darunter leiden, ist wenig darüber bekannt, wie lange die Beschwerden tatsächlich andauern. Dieser Wissenslücke haben sich jetzt Forscher aus den USA angenommen.
Wechseljahrsbeschwerden können sich nach der letzten Regel noch über Jahre hinziehen. image.originalResource.properties.copyright

Viele Frauen leiden nach den Wechseljahren mehr als sieben Jahre unter Beschwerden wie Hitzewallungen und nächtlichen Schweißausbrüchen. Zu diesem Ergebnis kam ein Team US-amerikanischer Forscher, das Daten von fast 1.500 Frauen, die sich im Übergang zu den Wechseljahren befanden, ausgewertet hatte. Der Median, ein statistischer Mittelwert, lag für die Gesamtdauer der Beschwerden bei 7,4 Jahren, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift JAMA Internal Medicine. Frauen, bei denen solche Symptome schon vor dem letzten Eisprung häufig auftraten oder schon früh um die Menopause herum, litten am längsten unter Hitzewallungen und Nachtschweiß. Der Median für die Gesamtdauer betrug bei ihnen über 11,8 Jahre. Nach der letzten Menstruation zogen sich die Symptome bei ihnen noch über durchschnittlich 9,4 Jahre hin. Am kürzesten hatten Frauen damit zu tun, wenn die Beschwerden erst nach dem letzten Eisprung einsetzten. Hier lag der Mittelwert bei 3,4 Jahren.

Noch weitere Faktoren standen mit einer längeren Wechseljahresbeschwerden in Zusammenhang, so die Forscher, zum Beispiel ein jüngeres Alter, mehr Stress, eine besondere Feinfühligkeit gegenüber den Beschwerden oder Anzeichen von Depressivität oder Ängsten zum Zeitpunkt der ersten Beschwerden. Ließe sich abschätzen, ob die Wechseljahresbeschwerden einer Frau eher kurz ausfallen oder ob sie sich auf eine lange Durststrecke einstellen muss, könnte dies die Entscheidung für oder gegen eine Therapie beeinflussen. Der Mittelwert von 7,4 Jahren deute zudem auf die Grenzen einer kurzzeitigen Hormontherapie hin, so die Forscher. Vielmehr sei es nötig, an sicheren langfristigen Therapiemöglichkeiten für Wechseljahresbeschwerden zu forschen.

HH