Zwiebelabfall: wertvoller Rohstoff
Dr. Katrin Krieft | 15.07.2011
Etwa 500.000 Tonnen Zwiebel-Abfall kommen jährlich in der Europäischen Union zusammen. Neben den braunen trockenen Schalen wandern auch die äußeren Zwiebelhäute und ganze Zwiebeln, die für den Verkauf zu klein oder beschädigt sind, auf den Müll – Abfall, der für die Gesundheit positive Effekte haben könnte.
Eine spanisch-britische Forschergruppe hat untersucht, welche Inhaltsstoffe sich im Zwiebelabfall verbergen: Ballaststoffe, die bei ausreichendem Verzehr das Auftreten von Herzkrankheiten, Diabetes, Darmkrebs und Übergewicht verringern, und Flavonoide, denen ebenfalls Gefäß schützende und Krebs verhindernde Wirkungen nachgesagt werden. Zusätzlich enthielten die Zwiebeln Schwefelverbindungen, die einen probiotischen Effekt hätten, also das Wachstum der hilfreichen Darmbakterien anregen würden. Schwefelhaltige Verbindungen hemmen zudem das Verklumpen der Blutplättchen und regen den Blutfluss an: Effekte, die das Herzkreislaufsystem schützen.
Dass Zwiebeln sich positiv auf die Gesundheit auswirken, ist indes keine Neuigkeit. Zwiebelsaft ist ein altes Hausrezept gegen Husten und Heiserkeit: Dazu werden Zwiebeln klein gewürfelt, in eine Marmeladenglas gefüllt und mit einer ausreichenden Menge Zucker oder Kandis bedeckt. Anschließend das Glas gut verschließen, schütteln und über Nacht stehen lassen. Am nächsten tag hat sich dann ein Saft gebildet, der bei Husten und Heiserkeit helfen soll. Über den Geschmack lässt sich allerdings streiten.