Wettervorhersagen für Menschen mit chronischen Schmerzen

ZOU | 17.01.2024

Für chronische Schmerzen spielt bei vielen Menschen das Wetter ein wichtige Rolle. In einer aktuellen Studie im Fachblatt „International Journal of Biometeorology“ gaben etwa 70 Prozent der Betroffenen an, dass sie ihr Verhalten an wetterbasierte Schmerzvorhersagen anpassen würden.
Das Wetter hat bei vielen Menschen mit Migräne Einfluss auf ihre Schmerzattacken. image.originalResource.properties.copyright

In der Befragung von mehr als 4.600 Personen nannten 89 Prozent der Menschen mit Migräne das Wetter als einen Faktor, der die Intensität ihrer Schmerzen beeinflusse, 79 Prozent hielten das Wetter für einen Auslöser ihrer Schmerzen. Personen mit anderen Erkrankungen gaben zu 94 Prozent an, dass das Wetter ihre Schmerzen beeinflusse, 64 Prozent waren der Meinung, dass es Schmerzen auslösen könne. Die Studie ist im Fachblatt „International Journal of Biometeorology“ veröffentlicht.

Viele Schmerzpatienten wünschen sich Prognose-Tool

Mehr als die Hälfte der Befragten gaben an, dass sie vorbeugende Maßnahmen wie Medikamente, Ruhepausen oder die Vermeidung verstärkender Auslöser ergreifen würden, wenn ein hohes wetterbedingtes Schmerzrisiko vorhergesagt würde. 47 Prozent der Menschen mit Migräne und 46 Prozent der Menschen mit anderen Schmerzen hielten dies sogar für extrem wahrscheinlich.

Der Wunsch nach einem Prognosetool war groß: 72 Prozent der Menschen mit Migräne und 66 Prozent derjenigen mit anderen chronischen Schmerzen würden die Möglichkeit nutzen. Manche verwendeten bereits webbasierte Arthritis- oder Migränevorhersagen, die sich an verschiedenen meteorologischen Kriterien orientieren.

Christopher Elcik von der Universität Georgia sagte: „Wir stellen konsistente Beziehungen zwischen Wettermustern und Schmerzen fest, sodass es möglich erscheint, wetterbasierte Schmerzvorhersagen zu erstellen. Ich sehe, wie sehr Menschen von dieser Art von Schmerzen betroffen sein können. Mit einer Vorhersage zum Risikoniveau für einen Tag können sie vielleicht vorbeugende Maßnahmen ergreifen, um das Auftreten der Schmerzen zu verhindern.“

Für zuverlässige Schmerzvorhersagen seien jedoch noch zusätzliche Forschung und Studien nötig Doch die Studie unterstreiche die Bedeutung der Entwicklung einer solchen Ressource. Elcik: „Es gibt wahrscheinlich mehr Menschen, die davon profitieren würden, als wir bisher angenommen haben.“

Quelle: DOI 10.1007/s00484-023-02575-4