Wie Covid-19 zur Kinderkrankheit werden könnte
Dr. Karen Zoufal | 13.08.2021
Forscher der Universität Oslo haben mit einem mathematischen Modell untersucht, wie die Krankheitslast durch Covid-19 in den nächsten ein, zehn und zwanzig Jahren in elf verschiedenen Ländern aussehen wird. Die Ergebnisse lassen vermuten, dass zukünftig eher jüngere Kinder erkranken werden, während Erwachsene durch Impfungen oder überstandene Infektionen immun sind. Die Studienergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Science Advances“ veröffentlicht.
Die Wissenschaftler stellten fest, dass es neben der Dauer der Immunität, über die man noch nicht genügend weiß, in wesentlichem Maße auch von der Altersstruktur und Mobilität der Bevölkerung abhängt, wie sich Covid-19 zukünftig verhalten wird. So sagt das Modell bei einer langanhaltenden Immunität von zehn Jahren vorher, dass die höchsten Infektionsraten unter jungen Menschen auftreten werden. Diese Vorhersage trifft aber nur dann zu, wenn erneute Infektionen leicht verlaufen.
Anders sieht es aus, wenn die Immunität gegen eine erneute Infektion schneller nachlässt. Dann gibt es zwar einen gewissen Schutz vor einem schweren Verlauf, aber wiederkehrende Ausbrüche sind wahrscheinlich. Studienleiter Ottar N. Bjørnstad erläuterte: „Forschungsergebnisse zeigen, dass die Impfung einen stärkeren Schutz bietet als eine Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus, daher ermutigen wir alle, sich so schnell wie möglich impfen zu lassen.“
Quelle: DOI 10.1126/sciadv.abf9040