Wie hoch ist die Corona-Gefahr an Schulen wirklich?
Dr. Karen Zoufal | 23.03.2021
In Schulen, die konsequent auf Strategien wie Maskenpflicht, Distanz und Lüften gesetzt hatten, gab es deutlich seltener Ansteckungen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 als in der gesamten Bevölkerung. Die Ergebnisse aus 22 Schulen in Missouri spiegeln die Ergebnisse von Schulen aus anderen Regionen wider und zeigen, dass Corona-Schutzmaßnahmen die Verbreitung des Virus unter Schülern und Lehrern erheblich eindämmen können.
Die Studie umfasste 37 positiv auf Covid-19 getestete Personen und 156 enge Kontaktpersonen. Unter den 102 Kontaktpersonen, die einem Speicheltest zugestimmt hatten, gab es nur zwei positive Testergebnisse, die auf eine Übertragung in der Schule hinwiesen. Zu größeren Ausbrüchen kam es in den teilnehmenden Schulen trotz der steigenden Infektionszahlen im Dezember nicht.
Forscher zweifeln an Schulschließungen
In einem Teil der Schulen wurden Kontaktpersonen von infizierten Schülern oder Lehrern für 14 Tage in Quarantäne geschickt. In anderen Schulen durften Kontaktpersonen dagegen unter bestimmten Bedingungen weiter zur Schule, nur die infizierte Person musste zu Hause in Quarantäne bleiben. Auch in diesen Schulen kam es nicht zu Ausbrüchen.
Aufgrund ihrer Beobachtungen halten die Forscher es für sicher, den Schulbetrieb aufrechtzuerhalten. Das gibt nicht nur allen Schülern Bildungschancen, sondern fördert auch ihre soziale, psychologische und emotionale Gesundheit.
Zu den Sicherheitsmaßnahmen zählten die Händehygiene, eine gründliche Reinigung der Schulen, Distanzhalten, eine tägliche Erfassung von Symptomen, physische Barrieren zwischen Lehrern und Schülern, virtuelle Lernoptionen und eine Verbesserung der Belüftung.
Quelle: DOI 10.15585/mmwr.mm7012e4