Zecken: Der Main bildet eine Borreliose-Barriere
25.06.2013
Für die Studie wurden über 12.000 Zecken gesammelt und auf Krankheitserreger analysiert. Von den neun Untersuchungsgebieten der Studie gelten vier als Risiko-Gebiete für die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), einer Form der Hirnhautentzündung. Nur in diesen Risikogebieten enthielt ein kleiner Teil der Proben (0,08 Prozent) das FSME verursachende Virus. Die Borreliose-Bakterien kamen dagegen in allen Untersuchungsgebieten vor; insgesamt wurden sie in 9,5 Prozent der Zecken gefunden. Bei genauerer Betrachtung der Ergebnisse zeigte sich ein interessantes Detail: "Wenn man die regionale Verteilung betrachtet, waren südlich des Flusses Main deutlich mehr Zecken positiv für Borrelia-Arten als nördlich davon", sagt Dr. Ulrich Kuch vom Biodiversität und Klima Forschungszentrum. "Der Main stellt also eine natürliche Barriere für die Erreger dar."
Die Forscher erklären das damit, dass der Main von vielen Wirtstieren der Zecken nur schwer überwunden werden kann. Zwar können Zecken als blinde Passagiere von Vögeln und Fledermäusen auch Flüsse überqueren und mit ihnen auch die Krankheitserreger, doch scheint der Fluss als natürliche Barriere die Ausbreitung doch deutlich zu verlangsamen. Mit ihrer Forschungsarbeit wollten die Wissenschaftler des Biodiversität und Klima Forschungszentrums und der Uniklinik Frankfurt herausfinden, in welchen Regionen des Rhein-Main-Gebiets Zecken vermehrt Krankheiterreger in sich tragen.
HH