Alle 40 Sekunden stirbt ein Mensch an Suizid
08.09.2017
Die Zahlen sind dramatisch: „Alle 40 Sekunden stirbt irgendwo auf der Welt ein Mensch an Suizid“, sagt DGPPN-Präsident Professor Arno Deister. „Noch weit mehr Menschen versuchen sich das Leben zu nehmen.“ Suizide träten in allen Altersstufen auf und verursachten mehr Tode als alle Kriege und Naturkatastrophen zusammen. Den Angaben zufolge nehmen sich jährlich weltweit mehr als 800.000 Menschen das Leben. Bei den 15- bis 29-Jährigen seien Suizide die zweithäufigste Todesursache. Der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention zufolge nehmen sich hierzulande jährlich rund 10.000 Menschen das Leben. Die Anzahl der Suizidversuche wird auf 100.000 pro Jahr geschätzt.
Es müsse dringend mehr über die Ursachen von Selbstmord geforscht werden, so Deister. „Gleichzeitig müssen wir auch das Wissen über Suizid und psychische Erkrankungen im Gesundheitswesen und in der Bevölkerung fördern.“ Suizidprävention könne nur gelingen, wenn ihr Politik, Wissenschaft und Gesellschaft höchste Priorität beimessen. Als Warnsignale gelten neben einer direkten Ankündigung Äußerungen wie „es ist alles sinnlos“ oder „ich will nicht mehr“ oder wenn depressive Menschen anfangen, finanzielle Dinge zu regeln, nahestehende Personen kontaktieren und Besitztümer weggeben. Auch eine plötzliche Erleichterung oder Fröhlichkeit kann auftreten, wenn jemand den Beschluss zum Suizid gefasst hat.
Wer unter Depressionen oder Selbstmordgedanken leidet, kann sich anonym und kostenfrei bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Telefonisch sind die Experten unter 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 zu erreichen, per E-Mail oder im Chat unter <link www.telefonseelsorge.de> www.telefonseelsorge.de.
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