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Alle 40 Sekunden stirbt ein Mensch an Suizid

08.09.2017

Menschen, die unter Selbstmordgedanken leiden, muss besser geholfen werden. Etwa 90 Prozent der Suizide in Deutschland stehen in Zusammenhang mit einer psychischen Erkrankung, die man effektiv behandeln könnte. Darauf verweist die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) zum Welttag der Suizidprävention am 10. September. Entscheidend sei, Menschen mit Selbstmordgedanken bundesweit niedrigschwellige Hilfsangebote zu machen. Das ist laut DGPPN noch nicht der Fall. 18 Prozent der Menschen mit schweren Depressionen würden zurzeit überhaupt nicht behandelt.

Die meisten Suizide könnten verhindert werden.
Suizide sind nach Unfällen die häufigste Todesursache in bei 15- bis 20-Jährigen.
© K.- P. Adler - Fotolia.com
Die meisten Suizide könnten verhindert werden.
Suizide sind nach Unfällen die häufigste Todesursache in bei 15- bis 20-Jährigen.
© K.- P. Adler - Fotolia.com

Die Zahlen sind dramatisch: „Alle 40 Sekunden stirbt irgendwo auf der Welt ein Mensch an Suizid“, sagt DGPPN-Präsident Professor Arno Deister. „Noch weit mehr Menschen versuchen sich das Leben zu nehmen.“ Suizide träten in allen Altersstufen auf und verursachten mehr Tode als alle Kriege und Naturkatastrophen zusammen. Den Angaben zufolge nehmen sich jährlich weltweit mehr als 800.000 Menschen das Leben. Bei den 15- bis 29-Jährigen seien Suizide die zweithäufigste Todesursache. Der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention zufolge nehmen sich hierzulande jährlich rund 10.000 Menschen das Leben. Die Anzahl der Suizidversuche wird auf 100.000 pro Jahr geschätzt.

Es müsse dringend mehr über die Ursachen von Selbstmord geforscht werden, so Deister. „Gleichzeitig müssen wir auch das Wissen über Suizid und psychische Erkrankungen im Gesundheitswesen und in der Bevölkerung fördern.“ Suizidprävention könne nur gelingen, wenn ihr Politik, Wissenschaft und Gesellschaft höchste Priorität beimessen. Als Warnsignale gelten neben einer direkten Ankündigung Äußerungen wie „es ist alles sinnlos“ oder „ich will nicht mehr“ oder wenn depressive Menschen anfangen, finanzielle Dinge zu regeln, nahestehende Personen kontaktieren und Besitztümer weggeben. Auch eine plötzliche Erleichterung oder Fröhlichkeit kann auftreten, wenn jemand den Beschluss zum Suizid gefasst hat.

Wer unter Depressionen oder Selbstmordgedanken leidet, kann sich anonym und kostenfrei bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Telefonisch sind die Experten unter 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 zu erreichen, per E-Mail oder im Chat unter <link www.telefonseelsorge.de> www.telefonseelsorge.de.

dh/<link www.pharmazeutische-zeitung.de>/PZ/NK

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