ArzneimittelGesundheit

Entzündungshemmer: Ibuprofen schont den Magen

JPL  |  30.04.2025 10:45 Uhr

Viele Menschen greifen bei Kopfschmerzen, Rückenschmerzen oder anderen Beschwerden schnell zu rezeptfreien Schmerzmitteln. Was viele nicht wissen: Die gängigen Wirkstoffe unterscheiden sich deutlich in ihren Nebenwirkungen – obwohl sie zur selben Wirkstoffgruppe gehören. Besonders Magen und Herz können leiden, wenn man zum falschen Mittel greift.

Junge Frau, nimmt eine Tablette.
Einige Schmerzmittel können auf den Magen schlagen.
© Jose Jonathan Heres/iStockphoto

Die sogenannten nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen und Indometacin wirken zwar ähnlich – ihre Verträglichkeit variiert jedoch stark. Wer empfindlich auf Medikamente reagiert, sollte genauer hinschauen: „Ibuprofen schädigt den Magen am wenigsten“, erklärte vom Institut für klinische Pharmakologie der Goethe-Universität Frankfurt am Main auf einer internationalen Apothekerfortbildung der deutschen Bundesapothekerkammer. Diclofenac, Naproxen und besonders Indometacin gelten als wesentlich aggressiver gegenüber der Magenschleimhaut.

Vorsicht bei Magenproblemen und Kortison

Die Einnahme von NSAR kann bei empfindlichen Personen schnell zu Sodbrennen, Magenschmerzen oder sogar Geschwüren führen. Besonders riskant wird es, wenn gleichzeitig Kortison eingenommen wird. Laut Schmidtko verzehnfacht sich dann das Risiko für Magenprobleme. Wer bereits mit Magenbeschwerden zu kämpfen hat, sollte deshalb Ibuprofen bevorzugen oder Rücksprache mit der Ärztin oder dem Apotheker halten.

Naproxen bei Herzbeschwerden 

Auch das Herz kann durch Schmerzmittel belastet werden – vor allem bei bestehenden Vorerkrankungen. In solchen Fällen empfiehlt der Experte den Wirkstoff Naproxen. Er sei von allen untersuchten Substanzen der schonendste für das Herz-Kreislauf-System. 

Nervenschmerz braucht andere Mittel

Nicht jeder Schmerz spricht auf klassische Schmerzmittel an. Bei Nervenschmerzen – erkennbar an Kribbeln, Brennen oder Taubheit – helfen Wirkstoffe wie  Pregabalin, Gabapentin oder spezielle Antidepressiva besser. Auch schmerzstillende Cremes oder Pflaster können hier sinnvoll sein. Die Abgrenzung zum entzündlichen Schmerz in Gelenken ist aber oft schwer, daher wird bei unklaren Schmerzen generell ein Arztbesuch empfohlen. Wichtig: Frühzeitig behandeln, damit sich die Schmerzen nicht verfestigen. Denn chronische Schmerzen sind oft schwerer in den Griff zu bekommen.

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