Kurzsichtigkeit (Myopie) bei Kindern nimmt weltweit stark zu. Als bekannte Risikofaktoren gelten zu viel Zeit vor Bildschirmen, zu wenig Aufenthalt im Freien und eine erbliche Veranlagung. Doch auch die Ernährung könnte einen Einfluss haben: Eine Untersuchung mit mehr als 1.000 Kindern im Alter von 6 bis 8 Jahren zeigt, dass weniger Kinder mit einer omega-3-reichen Ernährung kurzsichtig waren.
In der Studie wurden die Entwicklung von Augenerkrankungen und potenzielle Risikofaktoren bei Kindern im Raum Hong Kong untersucht. Neben einer Augenuntersuchung wurden auch umfangreiche Fragebögen zur Ernährung beantwortet. Bei der Auswertung der Befunde stellte sich heraus, dass mehr als ein Viertel der Kinder (27,5 Prozent) kurzsichtig war. Das war bei Kindern, die mit der Ernährung viele Omega-3-Fettsäuren aufnahmen, seltener der Fall.
Kinder mit omega-3-reicher Ernährung hatte kürzeste Augäpfel
Ein Indikator für Kurzsichtigkeit ist die Länge des Augapfels von der Hornhaut bis zur Netzhaut: Ein langer Augapfel spricht für eine Myopie. Die Auswertung ergab: Das Viertel der Kinder, das seltener Omega-3-Fettsäuren aufnahm, hatte die längsten Augäpfel. Das Viertel der Kinder, das die höchste Omega-3-Fettsäuren-Aufnahme hatte, hatte die kürzesten Augäpfel.
Dieser Effekt zeigte sich unabhängig von:
- Alter,
- Geschlecht,
- Körpergewicht,
- Bildschirmzeit,
- Aufenthaltsdauer im Freien und
- einer Myopie der Eltern.
Andere Nährstoffe hingen nicht mit dem Auftreten von Kurzsichtigkeit zusammen.
Auch andere Augenkrankheiten zeigen Zusammenhänge mit Omega-3-Fettsäuren
Mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäuren werden ausschließlich über die Nahrung aufgenommen, zum Beispiel über Lachs, Leinöl oder Walnüsse. Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass eine hohe Aufnahme mit einem geringeren Risiko für chronische Augenerkrankungen wie trockenen Augen und altersbedingter Makuladegeneration verbunden ist.
Quelle: DOI 10.1136/bjo-2024-326872