Eine wichtige Ursache für Nierenschäden ist Ferroptose – sozusagen „biologischer Rost“: Freies Eisen schädigt die Zellen der feinen Nierenkanälchen. Dafür sind die Nieren von Frauen weniger anfällig als die von Männern. Das weibliche Geschlechtshormon Östradiol scheint die Zellen der Nierenkanälchen auf zwei Arten zu schützen:
- Es stoppt schädliche Stoffwechselprodukte in den Nierenzellen
- Es aktiviert bestimmte Gene, die die Zellwände stabilisieren und weitere Schäden abwehren.
Forschung mit menschlichen Zellen und Mäusen
Das hat ein Forschungsteam mithilfe von menschlichen Zellen und Mäusen herausgefunden. „Zuletzt wurde immer deutlicher, dass Mechanismen der Nierenschädigung bei weiblichen und männlichen Individuen verschieden sind“, zitiert die Technische Universität Dresden den Studienautor Dr. Wulf Tonnus in einer Mitteilung. „Es stellte sich heraus, dass Östradiol, ein Hormon aus der Gruppe der Östrogene, die Widerstandsfähigkeit gegen Ferroptose erhöht. So fangen körpereigene Metabolite der Östradiole schädigende Radikale direkt ab, während das Ursprungshormon ein komplexes genetisches Programm zur Verhinderung von Ferroptose aktiviert.“
Bedeutung der Forschung zur Ferroptose
Die Studie trägt dazu bei, besser den Krankheitsmechanismus von Ferroptose und die Wirkung auf die Nieren zu verstehen. Das könnte dazu beitragen, dass neue, individuell passende Therapieoptionen bei Nierenerkrankungen entwickelt werden können.
Quelle: DOI 10.1038/s41586-025-09389-x