Leichtes Übergewicht ist nicht gesund fürs Herz

16.03.2018

Seit einigen Jahren kursiert die Idee, dass Übergewicht speziell bei älteren Menschen der Herzgesundheit nicht schadet, solange die Fitness gut ist. Eine große Studie britischer Forscher mit fast 300.000 Teilnehmern widerlegt diese Vorstellung nun.
Wissenschaftler aus Großbritannien sind sich sicher: Ein "gesundes Übergewicht" gibt es nicht. image.originalResource.properties.copyright

Studienteilnehmer mit einem Body-Mass-Index (BMI) zwischen 22 und 23 kg/m2 haben das geringste Risiko für Herz- und Gefäßprobleme wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Bluthochdruck. Stieg der BMI über 22, erhöhte sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Forscher unter Leitung von Dr. Stamatina Iliodromiti von der University of Glasgow errechneten, dass mit jedem Anstieg des BMI um 5,2 Punkte bei Frauen und 4,2 Punkte bei Männern das Risiko um 13 Prozent stieg. Je höher der BMI lag, desto größer war also die Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Außerdem stieg das Risiko an, je mehr Fett eine Person auf der Hüfte hatte. Eine ähnliche Tendenz fanden die Wissenschaftler für das Taille-Hüft-Verhältnis, das Taille-Größe-Verhältnis sowie den Körperfettanteil, wie sie im European Heart Journal berichten.

Dies sei den Forschern zufolge die aktuell größte Studie, die Beweise gegen die Theorie liefere, dass leichtes Übergewicht nicht schädlich oder sogar gesund sein könnte (aponet.de berichtete). Es sei jedoch möglich, dass das Ganze bei Menschen mit einer Vorerkrankung anders aussehe. So gebe es Hinweise, dass zum Beispiel Krebspatienten von leichtem Übergewicht profitieren könnten, weil sowohl die Erkrankung als auch die Therapie mit einem ungesunden Gewichtsverlust einhergehen können. Für Gesunde bedeuteten die Ergebnisse aber, dass ein gesunder BMI das Risiko für eine Herzkrankheit und einen vorzeitigen Tod verringere. Die Forscher sind sich allerdings auch bewusst, dass es für viele Menschen schwierig ist, ein gesundes Gewicht zu halten, vor allem im fortgeschrittenen Alter. Es gelte jedoch die Botschaft, dass jedes Kilogramm weniger für die Gesundheit gut sei.

Der BMI errechnet sich, indem man das Körpergewicht in Kilogramm durch das Quadrat der Größe in Metern teilt. Beispiel: Ein 64 Kilogramm schwerer und 1,70 Meter großer Mensch hätte in etwa den in der Studie idealen BMI von 22:
64 kg / (1,7 m * 1,7 m) = 22,15 kg/m2

Mit dem <link https: www.uni-hohenheim.de wwwin140 info interaktives bmi.htm>online-BMI-Rechner der Universität Hohenheim können Sie schnell Ihren eigenen BMI herausfinden.

HH