Bei dickeren Oberschenkeln geringeres Herzrisiko

08.04.2020

Bei übergewichtigen und fettleibigen Erwachsenen war in einer chinesischen Studie ein größerer Oberschenkelumfang mit einem niedrigeren Blutdruck und einem geringeren Risiko für Herzerkrankungen verbunden.
Nicht immer ist mehr Umfang schlechter für die Gesundheit, das zeigt das Beispiel der Oberschenkel. image.originalResource.properties.copyright

In einer chinesischen Studie wurde beobachtet, dass übergewichtige und fettleibige Männer mit mehr als 55 und Frauen mit mehr als 54 cm Oberschenkelumfang seltener Bluthochdruck hatten – unabhängig von Alter, Body-Mass-Index (BMI) oder Taillenumfang. Frauen mit weniger als 50 und Männer mit weniger als 51 cm Oberschenkelumfang hatten dagegen eher einen erhöhten Blutdruck.

Dr. Zhen Yang von der Medizinischen Fakultät der Universität Shanghai erläutert: „Im Gegensatz zum Bauchfett kann Fett am Bein für den Stoffwechsel von Vorteil sein. Die wahrscheinlichste Ursache für diesen Zusammenhang ist, dass durch mehr Oberschenkelmuskeln und/oder Fett verschiedene nützliche Substanzen ausgeschieden werden, die dazu beitragen, den Blutdruck relativ niedrig in einem stabilen Bereich zu halten.“

Da Bluthochdruck selten erkennbare Symptome verursacht, ist vielen Menschen nicht bewusst, dass sie daran leiden. Deshalb ist die frühzeitige Erkennung von Personen mit einem erhöhten Risiko von großer Bedeutung, um durch eine adäquate Behandlung weitere Schäden an Blutgefäßen und Herz zu verhindern. Die Forscher halten den Oberschenkelumfang für einen praktischen und kostengünstigen Indikator für die Früherkennung und Vorbeugung von Bluthochdruck bei übergewichtigen und fettleibigen Menschen. Sie weisen aber darauf hin, dass sich der Oberschenkelumfang bei Menschen verschiedener Volksgruppen deutlich unterschieden kann und ihre Werte deshalb nicht universell auf andere Länder übertragbar sind.

ZOU