Brust- und Speiseröhrenkrebs: Deutlich verbesserte Therapie mit Pembrolizumab

ZOU | 10.05.2022

Der Wirkstoff Pembrolizumab bringt einen beträchtlichen Zusatznutzen für Patienten Speiseröhrenkrebs sowie einer speziellen und besonders aggressiven Form von Brustkrebs. Das sagt der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA), der den Nutzen aller neu zugelassener Wirkstoffe bewertet.
Eine besonders aggressive Form von Brustkrebs betrifft vor allem jüngere Frauen. image.originalResource.properties.copyright

Pembrolizumab verlängerte die Überlebenszeit von Menschen mit fortgeschrittenem Speiseröhrenkrebs in Kombination mit einer Chemotherapie Studien zufolge um fünf Monate – verglichen mit der Chemotherapie allein. Auch Atem- und Schluckbeschwerden sowie Schmerzen besserten sich deutlich. Deshalb kam der G-BA zu dem Ergebnis, dass der Wirkstoff bei dieser Erkrankung einen „beträchtlichen Zusatznutzen“ bietet – ein Prädikat, das nur relativ selten ausgesprochen wird, denn Bedingung dafür ist, dass ein Wirkstoff die Therapie im Vergleich zu den bisherigen Optionen deutlich verbessert. Pembrolizumab ist als erste Behandlungsoption vorgesehen für Personen, bei denen Speiseröhrenkrebs festgestellt wird, dessen Zellen das Merkmal PD-1 aufweisen.

Auch dreifach-negativer Brustkrebs lässt sich mit Pembrolizumab in Kombination mit einer Chemotherapie behandeln. Diese Krebsform tritt häufig bei jungen Personen auf. Ihre Überlebenszeit war durch die zusätzliche Gabe von Pembrolizumab ebenfalls deutlich länger, so dass der G-BA auch hier einen „beträchtlichen Zusatznutzen“ sieht.

Pembrolizumab ist ein Antikörper, der die Wirkung des Proteins PD-1 auf Tumorzellen blockiert. Dies steigert die Fähigkeit bestimmter Immunzellen, die Krebszellen zu erkennen und zu beseitigen. Sein Nutzen wurde zuvor schon für andere Krebserkrankungen wie Lymphdrüsenkrebs (Hodgkin-Lymphom), Harnblasenkrebs und Darmkrebs festgestellt.