Chinesische Giftpflanze lindert Rheumatoide Arthritis

14.04.2014

Zu den Medikamenten gegen Rheumatoide Arthritis könnte sich eine neue Alternative gesellen: die chinesische Heil- und Giftpflanze Tripterygium wilfordii Hook F oder zu deutsch Wilfords Dreiflügelfrucht. Forscher aus China bescheinigen ihr eine ebenso gute Wirksamkeit wie dem Arzneistoff Methotrexat, der in der Therapie dieser Krankheit bislang am häufigsten zum Einsatz kommt.
Menschen mit Rheumatoider Arthritis könnten in Zukunft eventuell von der Behandlung mit einer chinesischen Gift- und Heilpflanze profitieren. image.originalResource.properties.copyright

Besonders vorteilhaft wirkte sich den Wissenschaftlern zufolge allerdings eine Kombination des herkömmlichen Wirkstoffs und der Pflanze aus, wie sie online im Fachblatt Annals of Rheumatic Disease berichten. Dort schreiben sie weiter, dass die Heil- und Giftpflanze in China auch schon zur Behandlung von Rheumatoider Arthritis zugelassen sei. In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird sie unter anderem zur Behandlung von Gelenkschmerzen, Schwellungen und Entzündungen eingesetzt, so die Forscher. Sie enthalte über 300 Inhaltsstoffe, von denen einige vermutlich auf Gene wirken, die mit Entzündungen in Zusammenhang stehen.

Die Forscher hatten die Symptome von mehr als 200 Patienten mit Rheumatoider Arthritis über einen Zeitraum von 24 Wochen verfolgt. Eine Gruppe hatte einmal pro Woche 12,5 Milligramm Methotrexat erhalten, eine Gruppe dreimal täglich 20 Milligramm von Wilfords Dreiflügelfrucht und eine Gruppe eine Kombination von beidem. Unter Methotrexat waren bei rund 46 Prozent der Patienten die Symptome um die Hälfte schwächer, mit der Pflanzenbehandlung war bereits bei 55 Prozent der Patienten die Symptomstärke halbiert und in Kombination profitierten fast 77 Prozent der Patienten.

Allerdings sei der Studienzeitraum noch zu kurz, um auch einen Rückschluss auf das Fortschreiten der Krankheit zuzulassen, schränken die Wissenschaftler ein. Denn Methotrexat wirkt oft erst über einen längeren Zeitraum. Zudem habe die gewählte Menge niedriger gelegen als die, die Patienten im Westen normalerweise verschrieben werde. Nichtsdestotrotz seien ihre Ergebnisse vielversprechend, nicht zuletzt weil nicht alle Patienten auf die Behandlung mit den herkömmlichen Medikamenten ansprächen.

HH