Fitnessarmbänder langfristig nicht effektiv

05.10.2016

Fitness- oder Activity-Tracker, wie die Fitnessarmbänder neudeutsch heißen, sollen dabei helfen, den inneren Schweinehund zu überwinden und aktiver zu werden. Doch so bestechend die Idee auch ist: Das Konzept scheint nicht so gut zu funktionieren, wie viele es sich erhoffen. Das belegt eine aktuelle Studie aus Singapur.
Viele Sportler nutzen Fitnessarmbänder, um ihre Leistung zu kontrollieren. image.originalResource.properties.copyright

Activity-Tracker helfen Menschen eher nicht dabei, sich mehr zu bewegen. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher der Duke – NUS Medical School in Singapur. Wie die Forscher im Fachblatt The Lancet Diabetes & Endocrinology berichten, trugen weder Fitness-Tracker alleine noch in Kombination mit einer Belohnung, die einem guten Zweck zugutekam, dazu bei, dass Teilnehmer innerhalb von sechs Monaten aktiver wurden. Mehr noch: War die erste Motivation, das Armband zu tragen, erst einmal vorbei, legten viele das Ding zur Seite, so dass nach einem halben Jahr fast die Hälfte der Teilnehmer den Fitness-Tracker nicht mehr trug.

Nur wenn das Tragen des Bewegungsarmbandes mit einer finanziellen Belohnung verknüpft war, erhöhte sich der Aktivitätspegel der Teilnehmer deutlich. Fast 90 Prozent in dieser Gruppe trugen das Fitnessarmband über die ganzen sechs Monate hinweg. Ähnlich wie bei manchen Diäten scheint es hier jedoch zu einem Jo-Jo-Effekt zu kommen: Erhielt diese Gruppe nach den ersten sechs Monaten keine Belohnung mehr, fiel die Schrittzahl der Teilnehmer hinter die der anderen Gruppe zurück, die den Aktivitäts-Tracker ohne Belohnungsanreiz getragen hatte. Die Forscher schließen daraus, dass der Wegfall einer Belohnung als extrem demotivierend empfunden wird und die Teilnehmer deshalb schlechter abschnitten, als wenn sie nie eine Belohnung bekommen hätten.

Unabhängig von Unterschieden bei der Schrittzahl hätten Fitnessarmbänder egal ob mit oder ohne Belohnung nicht zu einer merkbaren Verbesserung von Gesundheitsfaktoren, wie Gewicht oder Blutdruck, geführt, so die Forscher. Mit Aktivity-Trackern alleine lasse sich der Anstieg chronischer Krankheiten nicht aufhalten, so das Fazit der Wissenschaftler. Dennoch könnten sie vielleicht Teil einer umfassenderen Lösungsstrategie sein.

HH