Gevatter Tod kommt gern am Geburtstag

13.06.2012

Viele Menschen sterben nicht an irgendeinem beliebigen Tag, sondern an ihrem Geburtstag, berichten Züricher Forscher im Fachblatt Annals of Epidemiology. Sie hatten die Sterbedaten von mehr als zwei Millionen Menschen analysiert.
Geburtstage haben so ihre Tücken. Nicht selten enden sie sogar tödlich für den Jubilar. image.originalResource.properties.copyright

Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand am eigenen Geburtstag das Zeitliche segnet, ist der Studie zufolge viel höher als man meinen könnte – genauer gesagt: um 14 Prozent höher, als an jedem anderen Tag. Für Frauen über 60 sogar noch mehr. Manche Todesursachen kommen speziell am Ehrentag gehäuft vor: Ein Herzinfarkt als Todesursache ist am Geburtstag um 18,6 Prozent wahrscheinlicher als an allen anderen Tagen. Bei Frauen ist die Gefahr für einen tödlich verlaufenden Schlaganfall um 21,5 Prozent höher. Und auch die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu sterben, ist am Geburtstag um 10 Prozent höher. So verlor die Schauspielerin Ingrid Bergmann an ihrem 67. Geburtstag den Kampf gegen den Brustkrebs.

Doch häufen sich am Geburtstag nicht nur bestimmte Krankheiten. Männer etwa sterben viel öfter einen unnatürlichen Tod. Tödliche Unfälle ereignen sich an diesem Tag rund dreimal häufiger. Damit sind allerdings keine Verkehrsunfälle gemeint, sondern Stürze. Darüber hinaus scheinen viele ihren Geburtstag als idealen Tag anzusehen, ihrem Leben ein Ende zu bereiten. Selbstmorde sind am Geburtstag 35 Prozent wahrscheinlicher als an anderen Tagen. Sowohl bei Selbstmorden als auch bei tödlichen Unfällen scheint des Öfteren Alkohol nachzuhelfen. Für ältere Menschen kann insbesondere auch der Stress rund um einen Geburtstag zu einem lebensbedrohlichen Faktor werden, der wahrscheinlich den Tod mitverursacht.

hh