Glaukom: Augentropfen lindern Symptome im Schlaf
16.04.2018
Den Forschern ist es gelungen, ein Hydrogel mit Nanopartikeln zu entwickeln, die einen Inhaltsstoff von Cannabis enthalten. Die sogenannte Cannabigerolsäure (CBGA) gilt als vielversprechend für die Behandlung des Glaukoms. Wie Versuche mit der Hornhaut von Schweinen, die der menschlichen Hornhaut gleiche, zeigten, wurde der Wirkstoff schnell aufgenommen und erreichte den hinteren Teil des Auges. „Die Tropfen werden direkt vor dem Schlafengehen angewendet und formen bei Kontakt mit dem Auge eine Art Linse“, erläutert Studienleiter Vikramaditya Yadav von der University of British Columbia. Über Nacht lösen sich die Nanopartikel langsam und durchdringen die Hornhaut. Bis zum nächsten Morgen habe sich die Linse vollständig aufgelöst, schreibt der Professor für Chemie- und Bioengineering in der Fachzeitschrift Drug Delivery & Translational Research.
Um den grünen Star zu behandeln, würden häufig medizinische Augentropfen verwendet, sagt Yadav. Doch würden diese oft nur schlecht aufgenommen. Weniger als fünf Prozent der Wirkstoffe blieben im Auge, weil der größte Teil der Tropfen wieder aus dem Auge herauslaufe. „Selbst wenn der Wirkstoff absorbiert wird, erreicht er oft nicht den hinteren Bereich des Auges, wo er geschädigte Neuronen reparieren und den für ein Glaukom typischen Augeninnedruck lindern kann“, erläutert Yadav. Deshalb müssten Augentropfen bislang deutlich größere Mengen des benötigten Wirkstoffs enthalten.
HH