Goji-Beeren können Blutungsneigung erhöhen

02.04.2013

Der Verzehr von Nahrungsmitteln aus Beeren des Gemeinen Bocksdorn, auch als Goji-Beeren oder chinesische Wolfsbeeren im Handel, kann zu einem lebensgefährlichen Anstieg der Blutungsneigung führen. Dies betrifft Patienten, die Medikamente einnehmen, die die Blutgerinnung hemmen, sogenannte Vitamin-K-Antagonisten wie Phenprocoumon oder Warfarin.
Beeren des Gemeinen Bocksdorn sind auch unter den Bezeichnungen Goji-Beeren oder chinesische Wolfsbeeren im Handel. image.originalResource.properties.copyright

Vor dieser Wechselwirkung warnt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) im aktuellen "Bulletin zur Arzneimittelsicherheit". Hintergrund sind mehrere Fälle, in denen die Blutgerinnungszeit (messbar mit dem sogenannten INR-Wert) von zuvor stabil auf einen Vitamin-K-Antagonisten eingestellten Patienten stark angestiegen war, nach dem sie Bocksdorn-Beeren beziehungsweise daraus zubereiteten Tee oder Saft verzehrt hatten.

Der Gemeine Bocksdorn (Lycium barbarum, Synonym: Lycium halmifolium) oder auch Teufelszwirn ist ein Nachtschattengewächs, dessen Beeren seit Langem in der chinesischen Küche und in der traditionellen chinesischen Medizin Verwendung finden. Ihnen werden diverse heilende beziehungsweise die Gesundheit fördernde Wirkungen zugesprochen, etwa eine Stärkung des Immunsystems, des Herzens, eine Senkung der Blutfettwerte und eine Hemmung des Alterungsprozesses. Laut BfArM werden sie in Form von Tabletten, Tee, Saft oder Marmelade zunehmend auch in Europa vermarktet.

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