Grippeschutz: EP67 weckt das Immunsystem

06.07.2012

US-amerikanische Wissenschaftler haben einen neuen Weg entdeckt, Grippeviren ein Schnippchen zu schlagen: Der synthetische Eiweißstoff EP67 bringt das Immunsystem mit einem Schnellstart in Gang, berichten die US-Forscher in der Online-Fachzeitschrift PLoS ONE.
Nach der Ansteckung kann es einige Tage dauern, bis die Grippe mit Kopfschmerzen und Fieber voll ausbricht. image.originalResource.properties.copyright

Das Protein hilft damit der körpereigenen Abwehr zu reagieren, noch bevor die Krankheit ausgebrochen ist. Es aktiviere das angeborene Immunsystem innerhalb von zwei Stunden, nachdem der Stoff verabreicht wurde, schreiben die Forscher. Zu diesem Ergebnis kamen die Wissenschaftler durch Versuche mit Mäusen, die das Mittel 24 Stunden nach Virenkontakt erhielten. "Grippeviren sind sehr schlau und halten das Immunsystem mehrere Tage lang aktiv davon ab, sie zu entdecken, bis die ersten Symptome auftreten", so die Hauptautorin der Studie Joy Phillips von der San Diego State University. Deshalb könne das Mittel besonders für Menschen interessant sein, die wissen, dass sie mit einem Grippevirus in Kontakt gekommen sind.

Ein weiterer Vorteil ist den Forschern zufolge, dass das Protein nicht speziell auf nur eine Art Grippevirus wirkt, sondern allgemein. Das ist der Unterschied zu Impfstoffen, die genau auf den jeweiligen Subtyp, der gerade sein Unwesen treibt, angepasst sein müssen. EP67 könnte somit sogar helfen, noch bevor der eigentliche Erreger identifiziert ist, zum Beispiel wenn neue Subtypen auf den Plan treten, wie im Falle des 2009 aufgetreten H1N1-Virus, dem Schweinegrippe-Virus. Ursprünglich war das Protein nur als verstärkender Zusatz der Impfstoffe benutzt worden, doch die Wissenschaftler hatten in dem Eiweißstoff das Potenzial für einen Alleingang erkannt.

hh