Grünen Star mit Kontaktlinsen behandeln

30.08.2016

Kontaktlinsen, die nach und nach Medikamente abgeben, könnten in Zukunft vielleicht Augentropfen zur Behandlung eines Glaukoms überflüssig machen. Ihre Erfinder hoffen, dass die neuen Linsen die Therapie des Grünen Stars erleichtern und womöglich sogar verbessern könnten.
Kontaktlinsen korrigieren normalerweise eine Fehlsichtigkeit. In Zukunft könnten sie vielleicht auch für die Therapie von Augenkrankheiten eingesetzt werden. image.originalResource.properties.copyright

Das Besondere an den neuen Kontaktlinsen ist, dass sie Wirkstoffe über einen längeren Zeitraum kontinuierlich abgeben können. Der dünne Film, der den Arzneistoff<link http: www.aponet.de wissen arzneimitteldatenbank suchergebnis latanoprost.html>Latanoprostenthält, liege an der Peripherie der Linse, so dass das Zentrum klar bleibe und Sehschärfe, Atmungsaktivität und Befeuchtung des Auges nicht beeinträchtigt würden. Dies berichtet ein Wissenschaftsteam aus den USA im Fachblatt Ophtalmology, die ihre Kontaktlinse in einer kleinen Studie an vier Affen mit Glaukom getestet hatten. Linsen, die eine geringere Wirkstoffmenge abgaben, verringerten den Augeninnendruck genauso gut wie Augentropfen mit diesem Medikament. Kontaktlinsen, die eine größere Latanoprost-Dosis freisetzten, waren darin sogar noch erfolgreicher als die Augentropfen. Weitere Studien seien nötig, um die Ergebnisse zu bestätigen, so die Forscher. Sie arbeiten derzeit an der Entwicklung klinischer Studien, um Sicherheit und Effektivität der Linsen bei Menschen zu testen.

Derzeit werden Medikamente, die den Augeninnendruck senken, noch über Augentropfen verabreicht. Das Tropfen könne von einem Stechen und Brennen begleitet sein, die Dosierung sei nicht immer präzise und das Tropfen für Patienten oft nicht leicht durchzuführen, so die Forscher. Dies könne sich auf die Therapietreue auswirken. Einige Studien zeigten bereits, dass sich nur etwa die Hälfte der Glaukom-Patienten an die Therapie-Vorgaben halte. Sollten sich die Kontaktlinsen auch in klinischen Studien bei Menschen bewähren, könnte dies Patienten von der Bürde befreien, die Medikamente regelmäßig und richtig anzuwenden, so die Forscher.

HH