Hasenpest in Hessen: Auch Menschen können sich infizieren

23.09.2015

Im Landkreis Limburg-Weilburg in Hessen wurde die Hasenpest, fachsprachlich Tularämie, festgestellt. Das meldet der Landkreis, nachdem mehrere tote Feldhasen gefunden wurden, die an der auch für Menschen gefährlichen Krankheit gestorben waren.
Feldhasen, Kaninchen, Mäuse, Ratten oder Eichhörnchen könnten die Hasenpest in sich tragen. image.originalResource.properties.copyright

Die Tularämie kann auf Menschen durch direkten Kontakt mit erkrankten Tieren oder mit deren Organen übertragen werden. Daher rät das Veterinäramt des Landkreises, keinesfalls auffällige oder tote Wildtiere anzufassen. Hundebesitzer werden gebeten, ihre Tiere in Wald, Feld und Flur anzuleinen, damit sie nicht mit erkrankten Nagern in Kontakt kommen. An Hasenpest erkrankte Wildtiere wie Hasen, Wildkaninchen, Mäuse, Ratten oder Eichhörnchen zeigen in der Regel kein typisches Fluchtverhalten, sondern wirken matt, teilnahmslos und verlieren ihre Schnelligkeit und angeborene Scheu. Der Landkreis bittet darum, auffällige Tiere dem örtlich zuständigen Jagdausübungs-Berechtigten oder der jeweiligen Gemeindeverwaltung zu melden.

Die Erkrankung beginnt beim Menschen meist mit einem Geschwür an der Eintrittsstelle des Erregers und einer Schwellung der lokalen Lymphknoten und/oder mit abrupt einsetzendem hohen Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Übelkeit, Erbrechen und Erschöpfungszuständen. Das Krankheitsbild kann aber je nach Eintrittsort des Erregers stark variieren. Die Hasenpest wird durch Bakterien verursacht. Der Erreger lebt vor allem in Parasiten wie beispielsweise Flöhen, Läusen, Wanzen oder Zecken, die wiederum die Bakterien auf wild lebende kleine Säugetiere übertragen. Rechtzeitig erkannt, lässt sich Tularämie mit Antibiotika behandeln. Die Heilungschancen sind dann sehr gut. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch kommt praktisch nicht vor.

RF