Hundebiss beim Kind: so reagieren Sie richtig
12.07.2013
Als erste Hilfe empfiehlt Professor Dr. Stephan Kellnar vom Klinikum Dritter Orden in München, die Verletzung mit einer sterilen Kompresse oder einem Verband abzudecken. Eltern sollten keine eigenen Versuche unternehmen, die Wunde zu reinigen. Der Arztbesuch ist auf alle Fälle sinnvoll. "Auch hinter äußerlich eher kleinen und ungefährlich erscheinenden Wunden können sich in der Tiefe ausgedehnte Geweberisse und Quetschungen verbergen", so Kellnar. Aufgrund ihrer kräftigen Kiefer sind auch kleinere Hunde in der Lage, schwere Verletzungen zu verursachen, die nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen seien. Falsch versorgt, drohen unnötig große Narben und langfristige Schäden wie nicht mehr einwandfrei funktionierende Finger und Hände.
Zudem sei es wichtig, Infektionen zu verhindern. "Bei bis zu 20 Prozent der Hundebisse kommt es zu einer Wundinfektion", sagte Kellnar. Krankheitserreger könnten in das Gewebe eindringen und Wundstarrkrampf, Gasbrand oder eine Blutvergiftung hervorrufen. Zudem müsse geprüft werden, ob der Hund womöglich Tollwut hatte. Zwar gelte Deutschland seit 2010 als tollwutfrei, doch die Krankheit sei in anderen Ländern noch teilweise verbreitet, sodass dieses Risiko nicht hundertprozentig auszuschließen sei. Zur Abklärung des Tetanusschutzes sei es sinnvoll, den Impfpass des Kindes zum Arzt gleich mitzubringen.
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