Immunsystem: Zink tritt auf die Bremse

07.02.2013

Ob Zink tatsächlich hilft, wenn eine Erkältung im Anmarsch ist, wird kontrovers diskutiert. Forscher haben jetzt untersucht, welche Rolle das Spurenelement für die körpereigenen Abwehrkräfte spielt. Ihr Ergebnis: Zink ist wichtig, weil es die Immunantwort auf Erreger im Zaum hält.
Bei einer Erkältung werden die körpereigenen Abwehrkräfte gefordert. Zink kann das Immunsystem dabei unterstützen, Erreger zu bekämpfen. image.originalResource.properties.copyright

Zink greift demnach in einen Reaktionsweg ein, der startet, wenn Krankheitserreger lokalisiert werden. Das berichten die Wissenschaftler in der Zeitschrift Cell Reports. Ohne die Anwesenheit von Zink würde dieser Prozess zu einer extremen Entzündungsreaktion führen. So aber wirke Zink wie eine leichte Bremse, mit deren Hilfe die Immunantwort ausbalanciert wird. "Eine robuste Entzündungsreaktion ist Teil der natürlichen Abwehr, die uns gegenüber Viren und Bakterien schützt", so Daren Knoell, Hauptautor der Studie. Verlaufe sie jedoch unkontrolliert und falle zu stark aus, richte sie sich nicht nur gegen die Erreger, sondern könne auch körpereigene Zellen schädigen.

Zwar hatten die Forscher die Wirkung von Zink auf das Immunsystem im Zusammenhang mit einer Blutvergiftung untersucht. Doch könnten diese Ergebnisse ebenfalls erklären, warum Zinktabletten, die zu Beginn einer Erkältung eingenommen werden, den Krankheitsverlauf abmildern können.

Die empfohlene Menge an Zink liegt nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung für erwachsene Frauen bei sieben, für Männer bei zehn Milligramm am Tag. Das Spurenelement ist in Fleisch und Geflügel enthalten. Weitere gute Zinkquellen sind Milchprodukte, Hülsenfrüchte, Eier, Nüsse und Vollkornprodukte. Eine ausreichende Zinkzufuhr sei mit einer abwechslungsreichen Mischkost leicht zu erreichen, so die Ernährungsexperten.

HH