Kleine OP senkt Bluthochdruck zuverlässig

04.09.2013

Britische Forscher der Universität von Bristol haben einen vollkommen neuen Weg gefunden, wie sich der Blutdruck mit einem chirurgischen Eingriff senken ließe: Durch das Kappen der Verbindung eines etwa reiskorngroßen Nervenknotens zum Gehirn.
Bluthochdruck wird meist mit einer Kombination verschiedener Medikamente behandelt. image.originalResource.properties.copyright

Der Nervenknoten, um den es sich dreht, wird von Wissenschaftlern Glomus caroticum genannt. Er sitzt seitlich der rechten und linken Halsschlagader (Arteria carotis) und scheint bei der Entstehung und Regulierung von Bluthochdruck eine wichtige Rolle zu spielen. Wurde seine Verbindung zum Gehirn bei Nagetieren mit Bluthochdruck entfernt, sank der Blutdruck ab und blieb auf einem niedrigen Niveau, wie die Wissenschaftler um Professor Julian Patson im Fachblatt Natural Communication berichteten.

"Wir hatten keine Ahnung, dass diese kleinen Organe so massiv zur Entstehung von Bluthochdruck beitragen", sagt Paton. Bekannt ist, dass die Carotis-Körper stark durchblutet sind und die Zusammensetzung des Blutes messen, um die Mengen an Sauerstoff und Kohlendioxid zu regulieren. Sie werden stimuliert, wenn der Sauerstoffgehalt des Blutes fällt, wie es zum Beispiel beim Luftanhalten der Fall ist. In diesem Fall wird die Atmung beschleunigt und der Blutdruck steigt an, bis sich der Sauerstoffspiegel wieder normalisiert hat.

Schon Ende der 1990er Jahre hatten die Wissenschaftler mit Forschungsarbeiten in diesem Bereich begonnen. Erste Ergebnisse aus klinischen Studien mit Patienten erwarten sie bis Ende des Jahres. Noch bleibt es für Betroffene allerdings bei den bewährten Therapie-Alternativen mit blutdrucksenkenden Medikamenten und dem Rat zu einer herzgesunden Lebensweise.

HH