Mit Asthma-Wirkstoff erfolgreich gegen Nesselsucht

26.02.2013

Die Nesselsucht, im Fachjargon Urtikaria genannt, quält Betroffene durch juckende Quaddeln und schmerzhafte Schwellungen der Haut. Für all jene, bei denen die herkömmliche Therapie nicht anschlägt, gibt es jetzt neue Hoffnung: Wissenschaftler haben herausgefunden, dass ein Asthma-Medikament gegen den Juckreiz helfen kann.
Bestimmte Nahrungsmittel, darunter Erdnüsse, können einen Nesselausschlag auslösen. image.originalResource.properties.copyright

Das Medikament im Blickpunkt des internationalen Forscherteams unter der Leitung Berliner Wissenschaftler ist Omalizumab, ein Wirkstoff, der derzeit bei der Behandlung von schwerem allergischem Asthma bronchiale zum Einsatz kommt. Es führe bei Patienten mit chronischer Nesselsucht, denen die übliche Therapie mit antiallergischen Medikamenten nicht geholfen habe, zu einer Linderung der Beschwerden - bei manchen bereits nach wenigen Tagen. Das berichten die Forscher in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine. So sei der Asthma-Wirkstoff in der Lage, allergische Hautreaktionen wie Juckreiz zu lindern.

"Omalizumab hat sich als das weitaus wirksamste Medikament erwiesen, dass je bei Urtikaria verabreicht wurde", sagte Marcus Maurer, Hauptautor der Studie. Bei dieser Studie handelte es sich um eine sogenannte Phase-III-Studie, quasi die letzte Klippe vor Zulassung eines Medikaments. Der Hersteller des Wirkstoffs kündigte jedoch an, die Studie erst noch gründlicher auswerten zu wollen, bevor er beantragt, die Zulassung von Omalizumab auf die Behandlung von Nesselsucht auszuweiten.

Nesselsucht kann unter anderem durch bestimmte Nahrungsmittel beziehungsweise deren Zusatzstoffe oder eine Medikamentenunverträglichkeit hervorgerufen werden, sie kann als allergische Reaktion auftreten oder wenn sich das Immunsystem fälschlicherweise gegen den eigenen Körper richtet. Manchmal ist allerdings auch kein Grund für das Auftreten der juckenden Quaddeln zu finden. Hält die Erkrankung länger als sechs Wochen an, spricht man von einer chronischen Urtikaria, die dann im Durchschnitt fünf Jahre andauert.

HH