Hilft Diabetesmedikament gegen Arterienverkalkung?

14.10.2011

Das Diabetesmedikament Pioglitazon könnte gegen Arterienverkalkung helfen. Das ist das Ergebnis einer kleinen Studie der Universität von Kurume in Japan. Demnach verringerte der Wirkstoff, der zur Blutzuckersenkung eingesetzt wird, die Entzündung in den sogenannten atherosklerotischen Plaques von Patienten mit Typ-2-Diabetes.
Menschen, die unter Arterienverkalkung leiden, könnten von dem Diabetesmedikament Pioglitazon profitieren. Der Wirkstoff reduzierte in Tests entzündliche Veränderungen in der Gefäßwand. image.originalResource.properties.copyright

In der 4-monatigen Untersuchung wurden 52 Patienten mit Typ-2-Diabetes und Arterienverkalkung in der Halsschlagader entweder mit Pioglitazon oder einem anderen Diabetesmedikament behandelt. Zu Beginn und am Ende der Untersuchungsphase wurde das Ausmaß der Entzündung in den atherosklerotischen Plaques erfasst. Als atherosklerotische Plaques werden kleine entzündliche Veränderungen in der Gefäßwand bezeichnet, die im Rahmen der Arterienverkalkung auftreten. Sie enthalten unter anderem Cholesterin und Calcium. Die Entzündung der Plaques ist maßgeblich am Fortschreiten der Erkrankung beteiligt.

Die japanischen Wissenschaftler haben die Entzündungsaktivität der Plaques in den Halsschlagadern mit einem sogenannten Positronen Emissions Tomografen (PET) gemessen. Dabei zeigte sich am Beginn der Untersuchung kein Unterschied bei den beiden Patientengruppen. Nach vier Wochen Therapie aber war bei den Testpersonen, die Pioglitazon bekamen, die Entzündung deutlich verringert. Zudem stieg bei diesen Patienten das "gute" HDL-Cholesterin an, ein weiteres Zeichen für eine verringerte Entzündungsaktivität im Plaque.

Den Forschern zufolge legen die Ergebnisse nahe, dass Pioglitazon bei Typ-2-Diabetikern eine vielversprechende Therapie hinsichtlich der Atherosklerose sein könnte. Allerdings – so Kritiker – sei noch nicht geklärt, ob die Senkung der Entzündungsaktivität in den Plaques tatsächlich einen positiven Effekt auf das Auftreten von Schlaganfällen oder Herzinfarkten habe.

KK