Prostatakrebs: Gelbwurzel hemmt Metastasen

12.10.2012

Die als Gewürz verwendete Gelbwurzel enthält eine Substanz, die der Bildung von Tochtergeschwulsten, sogenannten Metastasen, bei Brust- und Prostatakrebs vorbeugen kann. Das haben Wissenschaftler der Universität München herausgefunden.
Gelbwurzel könnte zukünftig in der Vorbeugung und Therapie häufiger Krebsarten eine Rolle spielen. image.originalResource.properties.copyright

Eine Arbeitsgruppe um Privatdozentin Dr. Beatrice Bachmeier hat sich näher mit dem aus der Gelbwurzel gewonnenen Wirkstoff Curcumin befasst. Dabei konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass Curcumin die Tumorzellen dazu veranlasst, weniger Substanzen zu bilden, die das Zellwachstum anregen. Dadurch entstehen weniger Metastasen. Der Nachweis gelang den Wissenschaftlern sowohl für Brustkrebs als auch für Prostatatumoren.

"Das bedeutet aber nicht, dass diese Substanz die gängigen Therapiestrategien ersetzen sollte", betont die Wissenschaftlerin. Vielmehr sei denkbar, Curcumin zur Vorbeugung von Tumoren einzusetzen, oder um die Bildung und Ausbreitung von Metastasen zu verhindern. Für eine Behandlung kämen etwa Männer mit gutartiger Prostatavergrößerung, die oft im Verlauf zu Prostatakrebs führt, in Frage. Das gilt auch für Frauen mit familiär hohem Brustkrebsrisiko. Denkbar ist zudem ein Einsatz des Wirkstoffs in Begleitung zu bestimmten Krebstherapien. In allen Fällen aber muss die Substanz vor einer Verwendung kontrollierte klinische Tests durchlaufen, wie sie Bachmeier nun an Patienten mit therapieresistentem Prostatakarzinom plant.

LMU/RF