Risiko durch verengte Halsschlagader

22.04.2014

Eine flüchtige einseitige Erblindung, Gefühlsstörungen im Gesicht, den Armen oder Beinen sowie Sprachstörungen können auf eine Halsschlagader‐Verengung, die sogenannte Karotis‐Stenose, hinweisen. Die Symptome sollten unbedingt unmittelbar ärztlich abgeklärt werden. Dies gilt insbesondere im höheren Lebensalter, da vor allem ältere Menschen häufiger eine Verengung der Halsschlagader haben, ohne es zu wissen. Darauf weist der Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN) hin.
Gesunde Ernährung hilft, einer Verengung der Halsschlagader vorzubeugen. image.originalResource.properties.copyright

„Eine Stenose der Halsschlagader kann lange Zeit symptomlos bleiben. Erste Beschwerden treten meist erst bei einer fortgeschrittenen Verengung auf“, erklärt Dr. Curt Beil vom BDN. Typische erste Anzeichen sind Sehstörungen von wenigen Sekunden bis Minuten, Sprechstörungen sowie vorübergehende Bewegungs‐ oder Empfindungsstörungen. Derartige, weniger als 24 Stunden andauernde Symptome werden als transitorische ischämische Attacken bezeichnet. Auch wenn diese Symptome nur vorübergehend erscheinen, sollten sie immer ärztlich abgeklärt werden, rät Beil. „Sie können Vorboten eines Schlaganfalls sein.“

Die weitaus häufigste Ursache für eine Einengung der Halsarterien sind arteriosklerotische Veränderungen, also Ablagerungen an den Innenwänden der Gefäße. Die Diagnose erfolgt schmerzfrei und unkompliziert mithilfe einer Ultraschall‐Untersuchung. Dadurch können der Blutfluss und das Ausmaß der Einengung der Ader beurteilt werden. "Bei einer Verengung von über 70 Prozent wird in der Regel eine Operation empfohlen, insbesondere dann, wenn bereits Durchblutungsstörungen des Gehirns aufgetreten sind", berichtet der niedergelassene Neurologe. Unter Vollnarkose oder örtlicher Betäubung werden dann entweder die Ablagerungen entfernt und damit der Gefäßabschnitt wieder geöffnet, oder es wird ein röhrenförmiges Metallgitter, ein so genanntes Stent, eingesetzt, um das Gefäß dauerhaft offen zu halten“, erläutert Beil.

Einer Karotis‐Stenose kann am ehesten vorgebeugt werden, wenn Risikofaktoren, die eine Arteriosklerose begünstigen, vermieden werden: Dazu am besten auf das Rauchen verzichten, auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung achten, ein normales Körpergewicht halten und sportlich aktiv sein. Außerdem sollten Erkrankungen wie Bluthochdruck und Diabetes optimal eingestellt werden und erhöhte Cholesterin‐Werte abgesenkt werden.

BDN/RF