Raucherentwöhnung

Will jemand aufhören zu rauchen, bedeutet das nicht nur ein "einfaches Weglassen von Zigaretten". Es heißt für den Betroffenen mehr.

Was ist das? - Definition
Will jemand aufhören zu rauchen, bedeutet das nicht nur ein "einfaches Weglassen von Zigaretten", so als würde man von heute auf morgen beschließen zum Beispiel keine Bananen mehr zu essen. Es heißt für den Betroffenen mehr: Da die Zigaretten unter anderem den Suchtstoff Nikotin enthalten, muss bei dem Rauchverzicht eine psychische und ab einem gewissen Konsum auch eine physische Abhängigkeit überwunden werden. Man spricht deshalb von einer Raucher- oder Nikotinentwöhnung.

Wie kommt man vom Rauchen los? - Kleiner Überblick über Methoden
Die gesundheitlichen Schäden, die das Rauchen verursachen kann betreffen so ziemlich den ganzen Körper, und es spricht viel dafür, mit dem Rauchen aufzuhören. Trotzdem fällt der Verzicht den meisten Rauchern sehr schwer.
Raucher sind vom Nikotin psychisch und physisch, d.h. seelisch und körperlich abhängig. In vielen Situationen gehört die Zigarette einfach dazu, z. B. beim Telefonieren, zur Tasse Kaffee, in geselliger Runde, aber auch bei Stress, zur Konzentrationsförderung oder zur Entspannung. Zigarettenverzicht führt neben dem heftigen Verlangen zu rauchen zu Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen, Unruhe, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten oder Appetitsteigerung. Es muss also sowohl die körperliche Nikotinabhängigkeit als auch die Macht der Gewohnheit überwunden werden. Dabei hat sich die Kombination aus Nikotinersatztherapie (Zufuhr von Nikotin z.B. durch Pflaster oder Kaugummi) und Selbstkontrolle (Rauchstopp) am besten bewährt.
Für den Ausstieg sollte man sich einen Termin wie Wochenende oder Urlaub aussuchen, an dem nicht mit Stress zu rechnen ist. An diesem vorher festgesetzten Datum wird das Rauchen komplett eingestellt. Dieses Vorgehen funktioniert meist besser, als nach und nach weniger oder nur eine bestimmte Anzahl Zigaretten pro Tag zu rauchen.
Bereits im Vorfeld sollte man sich darüber klar werden, in welchen Situationen man automatisch raucht und sich dafür Strategien überlegen. Zuckerfreie Kaugummis, aber auch Entspannungsübungen, ein kurzer Spaziergang statt der Zigarette nach dem Essen oder zwischendurch Gemüse knabbern, können helfen. Günstig ist auch, sich "Mitstreiter" zu suchen und möglichst viele Personen von der Absicht, mit dem Rauchen aufzuhören, zu unterrichten. Eine große Hilfe kann die Teilnahme an einem Gruppenprogramm, wie es z.B. von Volkshochschulen und Krankenkassen angeboten wird, sein. Auch "alternative" Entwöhnungsmethoden wie Akupunktur oder Hypnose können eine wertvolle Hilfe sein. Über diese Möglichkeiten lassen Sie sich am besten von Ihrem Hausarzt beraten.
Der Rauchverzicht kann durch verschiedene Nikotinersatzpräparate unterstützt werden. Dadurch ist die Nikotinwirkung im Körper vorhanden und die Entzugserscheinungen werden deutlich gemildert. Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist, dass man den schädlichen Inhaltsstoffen des Tabakrauchs nicht mehr ausgesetzt ist.
Nikotinpflaster, -kaugummis und lutschtabletten, die in der Apotheke frei verkäuflich sind, haben sich gut bewährt. Nikotinpflaster stehen in verschiedenen Wirkstärken zur Verfügung. Über einen Zeitraum von bis zu 12 Wochen wird die Nikotinzufuhr stufenweise reduziert. Bei Anwendung des ersten Pflasters dauert es etwa vier Stunden bis die Wirkung einsetzt.
Nikotinkaugummis und -lutschtabletten gibt es in mehreren Dosierungen. Sie sind gerade für unregelmäßige Raucher eine sehr gute Möglichkeit, da sie nach Bedarf statt der Zigarette eingesetzt werden.
Alle Nikotinersatzpräparate sollten jedoch nicht ohne eine ausführliche Beratung in der Apotheke über die korrekte Anwendung und individuelle Dosierung verwendet werden. Und: Es ist unbedingt zu vermeiden, gleichzeitig noch zu rauchen.
Weiterhin gibt es wirksame Therapien mit Arzneimitteln zum Einnehmen, diese müssen vom Arzt verschrieben werden.
In jedem Fall ist der feste Wille dazu, mit dem Rauchen aufzuhören, der wichtigste Faktor für das Gelingen des Unternehmens.

Bearbeitungsstand: 24.07.2012

Quellenangaben:
Mutschler, Arzneimittelwirkungen, Wiss.Verl.-Ges., (2008), Aufl. 9 - N.N., Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch, (2004), Aufl. 260 - Arolt, Reimer, Dilling, Basiswissen Psychiatrie und Psychotherpaie, Springer, (2011), 7. Auflage - American Cancer Society, www.cancer.org, (2011), Guide to Quitting Smoking

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

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