Schnarchende Kleinkinder werden häufiger hyperaktiv
06.03.2012
In der Studie wurden gut 9.000 Kinder beobachtet. Ausgehend von Angaben der Eltern wurden sie als Säuglinge in fünf verschiedene "Schnarchergruppen" unterteilt, je nachdem in welchem Alter das Schnarchen bzw. die Atemunregelmäßigkeiten auftraten und wann sie wieder abnahmen. Zusätzlich erfolgten regelmäßig Persönlichkeitstests.
Etwa 45 Prozent der Kinder zeigten keinerlei Atemauffälligkeiten während des Schlafs. Unter den Kindern, die als Säuglinge schnarchten oder Atemaussetzer hatten, zeigten sich im Alter von vier beziehungsweise sieben Jahren aber häufiger Auffälligkeiten in Persönlichkeitstests. So hatten die Kinder, die besonders heftig und lange unter Atmungsstörungen litten, im Alter von vier Jahren ein um fast fünfzig Prozent erhöhtes Risiko für Verhaltensauffälligkeiten, im Alter von sieben Jahren war ihr Risiko sogar verdoppelt.
Besonders häufig litten die kleinen Schnarcher unter Hyperaktivität. Zudem traten auch andere Verhaltensstörungen wie Aggressivität oder Regelüberschreitungen, Depressionen oder Angststörungen bei schnarchenden und im Schlaf unregelmäßig atmenden Kindern vermehrt auf. Auch bei den Kindern, die im Alter von 18 Monaten am heftigsten schnarchten, damit aber schon lange wieder aufgehört hatten, zeigte sich im Vergleich zu Kindern, die nie Beschwerden hatten, im Alter von sieben Jahren immer noch ein um 40 bis 50 Prozent erhöhtes Risiko für Verhaltensauffälligkeiten.
Atemschwierigkeiten bei Kindern sind recht häufig. Oft sind beispielsweise vergrößerte Mandeln oder Polypen eine Ursache für Schnarchen und Mundatmung. Ärzte sollten in den Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern gezielt nach Schnarchgeräuschen und Atmung fragen und Atemunregelmäßigkeiten im ersten Lebensjahr Ernst nehmen.
KK