Ärger: Innerhalb einer Stunde steigt das Herzinfarkt-Risiko

11.10.2016

Beschleunigter Puls, hochroter Kopf, hervortretende Schläfenader – so kann sich das starke Gefühl der Wut bemerkbar machen. Doch Vorsicht: Einer neuen Studie zufolge könnten Wut, belastende Gefühle und starke körperliche Anstrengung das Risiko für einen Herzinfarkt erhöhen.
Das betrifft auch junge Leute: Ärger und Wut treiben das Herzinfarkt-Risiko hoch. image.originalResource.properties.copyright

Wie eine große, internationale Studie mit mehr als 12.000 Herzinfarkt-Patienten zutage förderte, gibt es offenbar einen Zusammenhang zwischen Ärger und belastenden Gefühlen und dem Auftreten von Herzinfarkt-Symptomen in der darauffolgenden Stunde. Dies berichten Forscher im Fachblatt Circulation. Das Gleiche galt für starke körperliche Anstrengung in der Stunde vor einem Infarkt. Diese Belastungen erhöhten jede für sich das Risiko für einen Herzinfarkt, unabhängig von anderen Risikofaktoren wie etwa Alter, Gewicht, Rauchen oder Bluthochdruck. Während sich durch heftige Emotionen das Herzinfarkt-Risiko verdoppelte, verdreifachte es sich sogar bei Patienten, die sich trotz oder wegen ihrer starken Gefühle körperlich verausgabt hatten.

Man gehe davon aus, dass extreme Emotionen und physische Auslöser ähnliche Auswirkungen auf den Körper haben, erklärt Studienautor Andrew Smyth, der in Kanada und Irland als Forscher arbeitet. Durch beide stiegen Puls und Blutdruck an, was sich auf den Blutfluss durch die Gefäße auswirke und die Blutversorgung des Herzens verringere. Besonders gefährlich sei dies, wenn Blutgefäße durch Plaques schon verengt seien. „Diese können den Blutfluss blockieren, was zu einem Herzinfarkt führt“, sagt Smyth. Regelmäßige körperliche Aktivität habe viele Vorteile für die Gesundheit, unter anderem schütze sie vor Herzkrankheiten. Deshalb sollte man nicht damit aufhören. „Wir würden jedoch empfehlen, dass Menschen, die sich ärgern oder wütend sind und Sport treiben wollen, um Dampf abzulassen, nicht über ihr normales Trainingsmaß hinaus ins Extreme gehen sollten“, so Smyth.

HH